15.04.2024

Fritz Laubach gestorben

Dankbarkeit für sein Wirken - auch über die Evangelische Allianz hinaus

Schink: Fritz Laubach prägte die Evangelikale Welt wesentlich mit - auch die Bezeichnung „evangelikal“

"Laubach ging es nie um Macht"

Fritz Laubach

[EAD/idea] Am 14. April ist der frühere Vorsitzende der Evangelischen Allianz, Fritz Laubach, im Alter von 98 Jahren in Solingen gestorben. Die Vorstände der EAD, Dr. Reinhardt Schink und Frank Heinrich, sind sehr dankbar für sein Wirken - auch über die Evangelische Allianz hinaus. Er hat die evangelikale Bewegung ab den 1970er Jahren bis Anfang der 1990er Jahre stark geprägt. Von 1984 bis 1991 stand er an der Spitze der Evangelischen Allianz in Deutschland. Bei der Vereinigung der Allianzen in Ost und West rückte der Pastor des Bundes Freier evangelischer Gemeinden (FeG) ins zweite Glied und wurde Stellvertreter des ersten gesamtdeutschen Allianzvorsitzenden, Jürgen Stabe (1938–2015).

Laubach hatte großen Anteil daran, dass die Bezeichnung „evangelikal“ (evangeliumsgemäß) aus dem angloamerikanischen Sprachraum in der deutschsprachigen Welt heimisch wurde. Mit seinem 1972 erschienenen Buch „Aufbruch der Evangelikalen“ setzte sich der Begriff durch.

Ekkehart Vetter: Perspektive reichte weiter als der Horizont der lokalen Gemeinde

Ekkehart Vetter (ehemaliger EAD-Vorsitzender; Mülheim an der Ruhr), würdigte die Perspektive Laubachs, „die weiter reichte als der Horizont der lokalen Gemeinde“. Ihm sei die Gemeinde Jesu als Ganzes wichtig gewesen. Sein Buch „Aufbruch der Evangelikalen“ offenbarte seinen Blick „für die gesamte pietistisch Szene in Deutschland und darüber hinaus“. Vetter: „Ihm lag am Herzen, dass Menschen Jesus finden."

Rolf Hille: Laubach war ein herausragender evangelikaler Vordenker

Der frühere Allianzvorsitzende Rolf Hille (1994–2000) nannte Laubach einen herausragenden evangelikalen Vordenker und leitenden Vertreter der evangelikalen Bewegung in Deutschland: „Als in den 1970er Jahren die in der Evangelischen Allianz zusammengeschlossenen Christen aus Landeskirchen, Gemeinschaften und Freikirchen damit begannen, Parallel- bzw. Alternativstrukturen im Bereich der Mission, der Publizistik und der Theologie aufzubauen, war Laubach ein wichtiger Schrittmacher dieser Entwicklung.“ Durch seine Rechenschaftsberichte im Hauptvorstand der Allianz habe er theologisch und gesellschaftspolitisch stimulierende und wegweisende Impulse gegeben.

Hartmut Steeb: Laubach ging es nie um Macht

Der frühere Allianz-Generalsekretär Hartmut Steeb (Stuttgart) hob hervor, dass Laubach 1991 nach der Wiedervereinigung dem jüngeren Stabe – dem Allianzvorsitzenden in der DDR – den gesamtdeutschen Vorsitz angeboten hatte: „Das war auch ein Zeichen, dass es ihm nie um Macht ging, er aber das Große und Ganze im Blick hatte. Er hat durch seine Art wesentlich zum Gelingen der Deutschen Einheit in der Evangelischen Allianz beigetragen.“ Ferner habe sich Laubach in allen Fragen des menschlichen Lebensschutzes klar positioniert. Laubach habe in Fragen von Gen-Ethik bereits Positionen bezogen, „als die meisten Menschen noch nicht wussten, von was wir reden“. Steeb war ab 1988 Generalsekretär in der westdeutschen und von April 1991 bis 2019 der gesamtdeutschen Allianz.

Siehe auch EiNS-Beitrag 2019 von Margitta Rosenbaum auf S. 26: Fritz Laubach - Wie wächst Einheit? (Serie: Zeitzeugen der Evangelischen Allianz):

2019/3 EiNS-Magazin

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