05.04.2024

„Hoffnungsfestival“ feiert Premiere

Neues proChrist-Format erstmals bei SPRING

Yassir Eric: Unser Glaube soll und darf nicht nur etwas Privates sein

Hoffnungsfestival

Das neue proChrist-Format „Hoffnungsfestival“ hatte bei SPRING Premiere

WILLINGEN. Mit dem „Hoffnungsfestival“ startete die Evangelisationsbewegung proChrist am Donnerstagabend ein neues Format, das 2025 als „Festival-Tournee“ beginnt. Diese Premiere fand in Kooperation und im Rahmen des Festivals SPRING statt, das noch bis 6. April 2024 mit rund 3000 Teilnehmenden in Willingen (Upland) zu Gast ist.

Der gemeinsame Abend mit proChrist sollte den SPRING-Teilnehmenden die Möglichkeit bieten, ihre Gastgeber oder Hoteliers einzuladen – oder andere Menschen, denen sie in Willingen begegneten. Ab 2025 ist proChrist mit den Festivals auf Tournee, einem evangelistischen Format mit einladenden Veranstaltungen und öffentlichkeitswirksamen Aktionen, damit möglichst viele Menschen in einer Region von Jesus Christus erfahren.

In einer Impulsrunde sprachen Steffen Kern, Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands, und Kirchenpionierin Daniela Mailänder über die Themen Resilienz und Hoffnung. Meistens spüre man die Grenzen der eigenen Kraft erst, wenn die Grenze bereits überschritten ist, sagte Daniela Mailänder. Helfen könne in solchen Situationen sich auszuruhen, die eigenen Grenzen zu wahren und sich Hilfe zu suchen.
„Als Kraftquelle im Alltag erlebe ich Jesus Christus.“ Im Leben gebe es immer Müll und Krisen, sagte Steffen Kern. „Hoffnung heißt, dass ich mich mit meiner Schwäche, Schuld und offenen Fragen an etwas ausrichte. Da ist der Glaube für mich etwas ganz Grundlegendes.“ Jeder Mensch erlebe es, dass im Leben Fragen offenbleiben, sagte Daniela Mailänder. „Wir werden nicht auf alle Fragen eine Antwort bekommen, aber wir sind eingeladen, mit dem Gott unterwegs zu sein, der uns sieht.“ Zum Schluss luden Daniela Mailänder und Steffen Kern dazu ein, den Glauben an Jesus Christus kennenzulernen.

Moderiert wurde der Abend von Kira Geiss, Miss Germany 2023. Die Musik kam von Lothar Kosse und Band.

Als Special Guest mit dabei war Schauspieler und Autor Samuel Koch, der seit seinem Unfall in der Fernsehshow „Wetten, dass …?“ querschnittgelähmt ist. Die häufigste Frage, die ihm gestellt werde, sei die, was ihm Kraft gibt und wie er mit den Widrigkeiten seines Lebens klarkommt: „Es ist nicht so einfach, sich vorzunehmen, optimistisch zu denken. Es muss etwas Tieferes geben.“ Sein persönlicher Supergau sei, dass er sich nicht mehr bewegen kann. Auch wenn ihm sein Verstand etwas anderes sage, hoffe er noch auf Heilung: „Hoffen ist erlaubt. Und ich will hoffen, weil einfach die Vorfreude so schön ist, dass ich mich vielleicht doch irgendwann wieder bewegen kann.“ Ihm sei bewusst, dass es Wunder nicht auf Knopfdruck gibt. „Spätestens im Himmel werde ich all das wieder tun können. Da bin ich mir sicher.“

In einer gemeinsamen Bibelarbeit am Morgen von SPRING sprachen Ana Hoffmeister, Yassir Eric und Fadi Krikor über das zwölfte Kapitel des Römerbriefs. Jeder Mensch sei besonders gemacht, sagte der Unternehmer und Gründer einer Hilfsorganisation Fadi Krikor: „Jeder von uns ist ein Unikat. Es gibt kein zweites Mal von dir und mir. Jeder ist ein Puzzlestück und wir sind gemeinsam ein großes Bild. Das Puzzle ist nicht vollständig, wenn wir nicht den Platz einnehmen, den Gott sich für uns ausgedacht hat.“ Die Unternehmensberaterin und Autorin Ana Hoffmeister sagte, dass Demut häufig falsch verstanden werde. Demut werde oft damit assoziiert, dass wir uns selbst schlechtmachen. „Wenn ich die Bibel lese, bin ich überwältigt, was Gott über uns denkt. Wir sollten nicht klein von uns denken, aber belehrbar bleiben. In Abhängigkeit von einem liebenden Vater dürfen wir Fehler machen.“ Gott wolle nicht, dass wir alles alleine machen. „Ich glaube fest, dass die Zeit der Alleingänge für uns Christen vorbei ist.“ Für sie sei Familie das Sinnbild dessen, was Gott mit den Menschen als seiner Gemeinde tun will: „Jeder hat etwas, das Gott ihm anvertraut hat. Keine Gabe ist wichtiger als die andere.“ Der Theologe, Missiologe und Islam-Experte Yassir Eric sagte, dass der Individualismus in der westlichen Welt ein großes Problem sei: „Wir haben eine Verantwortung füreinander und für die Gesellschaft. Unser Glaube soll und darf nicht nur etwas Privates sein.“ Glaube umfasse das ganze Leben. Das vermisse er in Deutschland manchmal: „Wir sind nicht mehr bereit, die Zeiten zu lesen und zu deuten und etwas zu riskieren.“ Er kenne kein Land auf der Welt, in dem so viel versichert werde wie in Deutschland. „Manchmal müssen wir es riskieren, einen Schritt zu gehen in eine Richtung, die wir noch nicht kennen.“ Christen empfahl er, sich in Politik und Gesellschaft zu engagieren: „Als Christen sollten wir nicht schweigen, denn dann sind wir bedeutungslos“, so Yassir Eric.

In einer meditativ-bildliche Reise durch das Universum sagte der Astrophysiker und Beststellerautor Heino Falcke, dass unsere Vorstellungen von Raum und Zeit gesprengt werden, wenn wir ins Weltall blicken: „Für einen Stern sind 1000 Jahre wie ein Tag.“ Heute könnten Menschen mit der modernen Technik Dinge sehen, die die Propheten der Bibel nur in ihrer Vorstellungskraft sehen konnten. Spannend sei, was uns Menschen unterscheidet: „Wir bestehen aus derselben Materie wie Sterne, Stühle oder Turnschuhe. Wir sind – wie es in der Bibel steht – aus Staub gemacht. Was uns unterscheidet: Wir tragen den Atem Gottes in uns“, so Heino Falcke.

SPRING ist das christliches Festival für Jung und Alt mit der Möglichkeit, aus einem vielfältigen Angebot an Impulsen, Musik, Action und Ermutigungen ein individuelles Programm zusammenzustellen. Das Festival dauert sechs Tage und findet seit 1998 immer in der Woche nach Ostern und seit 2009 in Willingen (Nordhessen) statt. Der Wunsch ist, dass Menschen auftanken können – für Körper, Kopf und Seele. SPRING will die „Familie Gottes“ zusammenkommen lassen. Deshalb ist bei SPRING jeder Mensch herzlich willkommen. Zusammen-wachsen durch Inspiration, Urlaub miteinander und mit Gott – das erleben die Teilnehmenden gemeinsam. Veranstalter ist die Evangelische Allianz in Deutschland. Rund 400 Ehrenamtliche machen das Festival möglich.

Infos: www.meinspring.de