24.11.2022

3. Dezember: Internationaler Tag behinderter Menschen

Weltweit die Probleme und Nöte dieser Gruppe von Menschen im Focus

Am 3. Dezember ist der internationale Tag behinderter Menschen. An ihm wird weltweit auf die Probleme und Nöte dieser Gruppe von Menschen hingewiesen. Am 4. Dezember ist dann der internationale Tag der Banken, und an die behinderten Menschen denkt niemand mehr. Trotzdem wollen wir den 3. Dezember zum Anlass nehmen, um auf das Thema Behinderung aufmerksam zu machen. Der Arbeitskreis Perspektivforum Behinderung in der Evangelischen Allianz Deutschland möchte mit diesem Videoclip auf satirische Art „Tempo machen für Inklusion“ https://youtu.be/UPXU0WegT-o.

Bei Jesus spielen behinderte Menschen eine ziemlich zentrale Rolle. Behinderte verschiedenster Art tauchen immer wieder im Neuen Testament auf und Jesus nimmt sich ihrer an. Er heilt ihre Leiden, kümmert sich um ihre Probleme. Im Gleichnis vom großen Abendmahl (LK 14:16-23) werden die behinderten Menschen geradezu motiviert, zur Feier und damit zu Jesus zu kommen. Im Neuen Testament sind Behinderte definitiv überproportional vertreten. In unseren Gemeinden sind sie unterproportional vertreten.

In Europa leben 2021 laut dem Statistischen Amt der EU (STATISTA)etwa 447 mio Menschen von denen 87 Mio Menschen behindert sind, schreibt das Sekretariat des Europäischen Rates. Das sind ca. 20 % der Menschen. Wenn Ihre Gemeinde 100 Mitglieder hat, müssten davon also 20 Menschen behindert sein. Ist das so? Und wenn nein, warum nicht? Zugegeben: Es gibt Gemeinden, die mittlerweile mit Rampen versehen sind. Manche haben sogar schon Induktionsschleifen. Aber es reicht nicht, technisch aufzurüsten.

Wir brauchen eine Willkommenskultur für Menschen, die nicht so sind wie wir. Im Rahmen der Flüchtlingswellen konnten da ja schon viele Gemeinden üben. Und tatsächlich, in vielen Gemeinden sind viele Flüchtlinge zum Glauben gekommen. Aber: Sind sie Teil Ihrer Gemeinde oder eine neue Teilgemeinde?

Und damit sind wir dann wieder bei den behinderten Menschen. Sind Rollstuhlfahrer, Blinde, Hörgeschädigte, psychisch Beeinträchtigte Teil Ihrer Hauskreise, Ihrer Kleingruppen, Ihrer Teams? Oder sind sie nur Teil der gottesdienstlichen Gemeinde, die auch das Evangelium hören darf? Was tun Sie, damit auch behinderte Menschen durch Ihre evangelistischen Aktionen erreicht werden? Woher wissen Rollstuhlfahrer, dass sie Ihre Angebote barrierefrei erreichen können? Lassen Sie uns miteinander ins Gespräch kommen, damit der 3. Dezember nicht ein einzelner Tag bleibt, sondern für behinderte Menschen neutestamentliche Zeiten anbrechen und sie sich in unseren Gemeinden beheimatet fühlen.