15.05.2022

Stellungnahme zu antisemitischen Vorkommnissen und einseitiger Israelkritik

und Aufruf zum Gebet

Christen stellen sich an die Seite jüdischer Mitbürger

Jesus Christus war Jude. Das verpflichtet Christen in besonderer Weise, sich an die Seite unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu stellen. Als Evangelische Allianz in Deutschland verurteilen wir jede Form von Antisemitismus, insbesondere auch die antisemitischen Vorkommnisse und einseitige Israelkritik der letzten Tage. Wir verurteilen jede Form von verbaler, symbolischer oder tatsächlicher Gewalt. Nie wieder dürfen in Deutschland jüdische Menschen, ihre Gotteshäuser und andere Einrichtungen Ziele von Gewalttaten werden.

Wir fordern die Bundesregierung auf, unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger bestmöglich zu schützen, und als verantwortungsbewusste Staatsbürger setzen wir uns auch persönlich hierfür ein.

Als souveräner Staat hat Israel das Recht, sich und seine Bürger gegen Angriffe zu verteidigen. Zugleich muss alles unternommen werden, um die Konflikte in Israel friedlich zu lösen und der Gewaltspirale zu entkommen.

In den vergangenen Monaten seit Beginn der Pandemie wurden eine Reihe von Verschwörungstheorien verbreitet, die alte und weit verbreitete Stereotype einer jüdischen Weltverschwörung aufgegriffen haben. Diese aberwitzigen Mythen stellen nicht selten die geistige Grundlage für Antisemitismus dar. Wir fordern Christen auf, der Verbreitung solcher Inhalte entschieden entgegenzutreten.

Auch wenden wir uns gegen ideologisch begründeten Antisemitismus, der in diesen Tagen vielfach von islamistischen Gruppen ausgeht, der aber auch von der radikalen Neuen Rechten oder linksextremen Gruppen mit befördert wird. Wir werden nicht aufhören, all denen zu widersprechen, die versuchen, Hass zu säen und ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft zu bekämpfen.

Vielmehr rufen wir zum Gebet auf - für alle Menschen im Nahen Osten.

Ekkehart Vetter (Erster Vorsitzender), Siegfried Winkler (Zweiter Vorsitzender), Dr. Reinhardt Schink (Generalsekretär), Uwe Heimowski (Beauftragter am Sitz des Deutschen Bundestags und der Bundesregierung)

Siebenarmiger Leuchter

2019/1 EiNS-Magazin

Der Jude Jesus
Wie nah sind sich Christen und Juden?

nicht gedruckt verfügbar