25.07.2019

Allianzkonferenz: Im Gespräch mit der Chef-Gastgeberin

Ein Bericht von Heike Enzian (OTZ):

Gabriele Fischer(r.) mit Gästen in der Konferenzhalle

(OTZ) Gabriele Fischer erlebt ab kommender Woche ihre erste Allianzkonferenz in Bad Blankenburg als Hausleiterin. Sie ist gewappnet für den Ausnahmezustand.

Treffen mit den Hausmeistern zur Absprache über das Sicherheitskonzept, Interview, Rundgang mit einer Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes, dazwischen jede Menge Telefonate und E-Mails: Gabriele Fischer hat in diesen Tagen alle Hände voll zu tun. Am kommenden Mittwoch beginnt die Allianzkonferenz in Bad Blankenburg, und sie ist als Hausleiterin praktisch die Gastgeberin für etwa 2000 Teilnehmer.

Es ist eine Premiere für die 52-Jährige. „Ich gehe immer wieder in Gedanken die Checklisten durch“, verrät sie. Sind auf dem Zeltplatz alle Sicherheitsrisiken ausgeschlossen? Ist alles klar für die Verpflegung der Teilnehmer? Klappt die Zusammenarbeit mit den Behörden?

„Die Konferenz ist wirklich eine Ausnahmesituation“, weiß sie. „Der Konferenzausschuss hat seit März inzwischen das dritte Mal getagt und mir die große Angst genommen. Man kann nicht alles wissen, wenn man es zum ersten Mal macht, aber es ist ein gutes Gefühl zu erleben, wie gut hier alle kooperieren. So tragen alle gemeinsam zu einer gelungenen Veranstaltung bei. Auch wenn jeden Tag neue Details dazukommen“, beschreibt sie ihren Alltag.

Im März hat Gabriele Fischer ihr neues Amt angetreten. Sie leitet ein Team von 30 Mitarbeitern, das gemeinsam das Allianzhaus mit 100 Betten in vier verschiedenen Häusern bewirtschaftet. Geboren und aufgewachsen in Luckenwalde, ist ihr der Osten der Republik nicht fremd. Mit der Wende zieht es die Familie nach Niedersachsen. „Ich war schon immer kirchlich geprägt.

Es gab damals die Patenschaften zwischen Kirchen in Ost und West, so sind wir nach Celle gekommen“, erzählt sie. Dort verbringt die Familie mit vier Kindern fast 30 Jahre. Gabriele Fischer qualifiziert sich neben ihrem Beruf als Krankenschwester auf kaufmännischem Gebiet, wechselt ins Versicherungswesen, studiert Sozialmanagement und sammelt Erfahrung in verschiedenen sozialen Einrichtungen, bis sie als Leiterin die Verantwortung für ein Seniorenpflegezentrum mit 140 Betten übernimmt. Hier erlebt sie den Wandel der Einrichtungen hin zu gewinnorientierten Unternehmen, was nicht ohne Auswirkungen auf Bewohner und Personal bleibt.

„Das war der Punkt, an dem ich mir gesagt habe: Da muss es doch noch was anderes geben“, entscheidet sie mit Anfang 50 und schreibt Bewerbungen. Ihr Glaube gibt ihr den Halt.

Im Herbst vergangenen Jahres kommt der Anruf, ob man ihre Unterlagen an das Evangelische Allianzhaus weiter geben dürfe, dort sei eine Stelle als Hausleiterin vakant. Dann hat sich alles recht schnell gefügt.

„Ich habe gleich gemerkt, ich kann mich mit dem Haus identifizieren. Ich kann eine gute Gastgeberin sein, was ich sehr gerne bin, kann ein motiviertes Team leiten und mit den Mitarbeitern gemeinsam dafür sorgen, dass sich die Gäste hier wohl fühlen. Und ich habe den Bezug zu meinem Glauben. Man muss erst Vertrauen aufbauen im Umgang miteinander. Aber ich fühle mich schon total richtig hier“, ist Gabriele Fischer in ihrer neuen Lebens- und Wirkungsstätte angekommen. Noch mehr als bisher möchte sie Gäste für das Allianzhaus, das als Drei-Sterne-Hotelbetrieb zertifiziert ist, begeistern.

Ihr Lieblingsort ist die Terrasse des Allianz-Cafés mit Blick über die Dächer der Stadt bis weit in die Natur. Hier findet sie ihre Ruhemomente, es wird ihr Platz zum Luftholen. Das öffentliche Café ist das Aushängeschild des Hauses nach außen. Karten auf den Tischen verraten das Credo für diesen Ort: „Bei uns haben Gäste Zeit zum Luftholen, das Personal auch“. „Je mehr Leute kommen, um so mehr Werbung ist es für unser Haus. Es ist praktisch unser Marketingobjekt“, so die Chefin, die zu ihrem neuen Job sagt: „Das ist keine Arbeit, das ist eine Aufgabe“.

Doch zunächst ist alle Aufmerksamkeit auf die Tage vom 31. Juli bis 4. August gerichtet. „Diese Konferenz ist nicht nur Kirche. Sie ist auch Politik und Unterhaltung, ein Angebot für alle Generationen“, sagt sie. „Ja, man kann einfach so vorbei kommen und sich von der Atmosphäre anstecken lassen". Der 4. August wird dabei einen besonderen Moment bereithalten: Im Rahmen des Abschluss-Gottesdienstes der Allianzkonferenz werden sie und der neue Generalsekretär der Evangelischen Allianz, Reinhardt Schink, offiziell in ihr Amt eingeführt.

Quelle: https://www.otz.de/regionen/saalfeld/allianzkonferenz-in-bad-blankenburg-im-gespraech-mit-der-chef-gastgeberin-id226569591.html