04.01.2006

Gemeinsamem beten - das muss sein

Zur Allianzgebetswoche schrieb Hartmut Steeb für die Nachrichtenagentur idea einen Kommentar, den auch wir dokumentieren

Gemeinsamem beten - das muss sein

Zur Allianzgebetswoche schrieb Hartmut Steeb für die Nachrichtenagentur idea einen Kommentar, den auch wir dokumentieren

Feiern ist anstrengend. Vor allem für diejenigen, die Feiern zu gestalten haben. Darum sind gerade viele hauptamtliche kirchliche Mitarbeiter ganz froh, wenn die anstrengende Festzeit – Adventsfeiern, Hausabendmahlsfeiern, Jahresschlussgottesdienste, Neujahr – endlich vorüber ist. Aufatmen, ein paar Tage Urlaub, endlich ein wenig Ruhe. Aber kaum versieht man sich, dann steht schon wieder eine große Aufgabe an, die Allianzgebetswoche. Zusätzlich zu allen anderen Diensten auch noch dieses. Muss das sein? Natürlich spricht sich niemand gegen Beten aus, aber muss man den alle Traditionen mitschleifen? Müsste man nicht auch einmal ein paar Veranstaltungen den Sparbeschlüssen unterziehen?

Ich bin sehr dankbar, dass die Allianzgebetswoche im kirchlichen Jahreskreislauf ihren Stammplatz hat. Manchmal denke ich kurz darüber nach, wie es sein würde, wenn wir uns erst heute mühsam dafür einsetzen müssten, endlich einmal eine ganze Woche lang dem Gebet in unseren Gemeinden den Vorrang einzuräumen. Und vor allem auch noch mit anderen Gemeinden zusammen! Wäre das möglich? Würden nicht Viele aufstehen und das für unerträglich halten, dass die Evangelikalen jetzt eine solche neue Aktion starten? Gäbe es dafür irgendeinen allgemein akzeptierten Platz im Jahreslauf? Und würde nicht viele Fromme sagen, dass das doch in die Irre führe: „Denn Beten kann man doch nicht auf eine Woche konzentrieren. Das tun wir doch immer!“

Um was es eigentlich geht!

Weil es die Allianzgebetswoche nun aber schon seit 1847 gibt, also jetzt zum 160. mal stattfindet, ist sie zum Glück nicht grundsätzlich umstritten. Aber genügt die Tradition? Nicht anders als an Weihnachten, in der Fastenzeit, an Karfreitag und Ostern muss man sich die Frage stellen, um was es eigentlich geht!

In der Allianzgebetswoche beten Christen aus unterschiedlichen Denominationen gemeinsam. Diese Gebetsveranstaltungen sind kein neuer Kraftakt. Wir dürfen vielmehr entspannt und fröhlich das gemeinsame Gespräch der Kinder Gottes mit unserem himmlischen Vater führen. Die Allianzgebetswoche ist darum ein großes Familientreffen der Kinder Gottes, selbst wenn man sich sonst nicht ständig trifft. Es soll uns vereinen im Lob Gottes, aber auch im gemeinsamen Fragen nach Gottes Willen für den Ort in dem wir wohnen und für das Jahr, in das wir hineingehen.

Allianzgebetswoche als Alternative Gemeinde Woche

Die Allianzgebetswoche wird ganz gewiss spannend, wenn sie zur Alternativen Gemeinde Woche. Sind wir nicht alle fest davon überzeugt sind, dass Beten konkurrenzlos wichtig ist? Dann könnte sich diese Woche so gestalten:
1. Unsere Priorität gilt in dieser Woche ganz dem Gebet und der Gebetsgemeinschaft.
2. Eine ganze Woche lang gehen wir täglich dorthin, wo wir mit anderen Christen, auch aus anderen Gemeinden, gemeinsam beten können.
3. Wir verzichten auf alle anderen gemeindlichen Veranstaltungen, damit alle Zeit zum Beten haben. Das dient der Entlastung und der Konzentration.
4. Wo es an einem Ort noch keine übergemeindlichen Gebetsversammlungen gibt, oder nicht an allen Tagen, laden wir jetzt noch kurzfristig – dazu sind uns doch die wunderbaren technischen Möglichkeiten des email und des Telefons geschenkt - alle uns bekannten Christen zu uns ein zu einer täglichen Gebetsstunde – morgens, mittags oder abends.
5. Wo Gemeinden als ganzes nicht mitmachen und vielleicht auch keine gemeindlichen Räume zur Verfügung stehen, da laden wir in unsere Privatwohnungen ein, auf dass das Haus voll werde.
Beten bildet, Beten schafft Gemeinschaft, Beten verändert die Welt. Worauf noch warten? Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Allianzgebetswoche!

NS: Material zur Gebetswoche senden wir Ihnen noch gerne zu: Tel. 036741-210, FAX 036741-3212, email: info@ead.de oder Sie holen es sich direkt aus dem Internet www.ead.de