22.01.2001

Evangelische Allianz erleichtert über sich anbahnende Gleichberechtigung für Evangelikale in Griechenland

Mit großer Erleichterung hat der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, auf den am 11. Januar ins Parlament in Griechenland eingebrachten Gesetzesentwurf reagiert. Danach soll das Privileg der orthodoxen Kirche Griechenlands, andere Kirchen und Glaubensgemeinschaften zu kontrollieren, wegfallen. Bislang benötigten andere Kirchen und Glaubensgemeinschaften die Genehmigung der orthodoxen Kirche, wenn sie Gottesdiensträume in Betrieb nehmen wollte. Wenn der Gesetzesentwurf durchgeht, was Steeb als zwingende Notwendigkeit in einem demokratischen Rechtsstaat ansieht, wird ein aus dem Jahr 1939 stammendes Gesetz aufgehoben. Wegen dieses Vorstoßes kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zur Anklage gegen evangelikale Geistliche und Gemeindeleiter, zuletzt im Dezember gegen 16 Geistliche in der nordgriechischen Metropole Thessaloniki.

Nach Steebs Angaben zeige dieser Vorgang auch, dass neben dem Gebet für verfolgte und bedrängte Christen, das im geistlichen Leben absolute Priorität haben müsse, auch der politische Einsatz für verfolgte Christen nötig sei und, von Gebet begleitet, auch erfolgreich sein könne. Zusammen mit anderen nationalen Allianzen und der Europäischen Evangelischen Allianz hatte auch die Deutsche Evangelische Allianz gegen die Verhaftung und Anklage der 16 Geistlichen bei der griechischen Regierung protestiert und auch das Außenministerium Deutschlands um Intervention gebeten.