31.10.2021

Eine Bibel für Jena

Evangelische Allianz in Deutschland unterstützte das Projekt

Christen aus Jena entwickelten eine Bibel für ihre Stadt

(idea) Christen aus dem thüringischen Jena haben eine eigene Bibel für ihre Stadt entwickelt. Vom 18. bis 23. Oktober präsentierten sie die besondere Ausgabe im Rahmen einer Bibelausstellung – mitten in der Innenstadt. IDEA-Redakteur Thomas Richter war vor Ort. Viele Passanten wurden in Jena in den vergangenen Tagen Augenzeugen einer ungewöhnlichen Aktion: einer Bibelausstellung mitten im Einkaufszentrum „Goethe Galerie“. An zehn Informationsständen erfuhren Interessierte mehr über die 3.500 Jahre alte Geschichte des Buchs der Bücher. Und sie konnten eine besondere Ausgabe der Heiligen Schrift erwerben: Die „Bibel für Jena“.

Was Jena mit Luther verbindet
Die Idee zu dem Projekt hatte der Leiter des Christlichen Zentrums Jena, Bernhard Bergen. Er wusste, dass die Jenaer Bürger ihre Stadt lieben. Deshalb wollte er eine Bibel entwickeln, die direkt auf sie zugeschnitten ist. Auf dem Cover der Bibel sind darum nun die Silhouetten unterschiedlicher Jenaer Bauwerke zu erkennen, etwa der JenTower, besser bekannt als „Keksrolle“. In einem Einführungstext erfahren die Leser etwas über die Verbindung der Stadt zum Reformator Martin Luther (1483–1546): Er soll mindestens 11-mal offen oder inkognito als „Junker Jörg“ in der Stadt gewesen sein. Ergänzend enthält die Bibel – genutzt wurde die Übersetzung der BasisBibel – Bilder Jenaer Künstler und Schüler sowie Erfahrungsberichte Jenaer Christen.

Christen arbeiten zusammen
An dem Bibel-Projekt haben gemeindeübergreifend viele Christen mitgearbeitet. Da zeigte sich der große Vorteil Jenas: Der Zusammenhalt unter den Protestanten ist schon seit Jahren groß. Die örtliche Evangelische Allianz, die Herausgeber der Bibel ist, war von der Idee auch begeistert, berichtet deren Vorsitzender, Stefan Beyer: „Wir haben in der Evangelischen Allianz das Verlangen, dass Menschen in Jena Jesus kennenlernen.“ Und so wurde die „Bibel für Jena“ das größte Projekt der Allianz der vergangenen Jahre.

5.000 Bibeln werden verteilt 5.000
Bibeln ließen die Initiatoren drucken. Ziel ist es, sie bis Ende des Jahres an Bürger der Stadt verteilt zu haben. Ideengeber Bergen betont, dass erst die vielen Spenden den Druck der Bibeln möglich gemacht haben. Der Jenaer Unternehmer und Christ Harald Kaeber beispielsweise steuerte 20.000 Euro bei und wirkte im Arbeitskreis für dieses Projekt mit. Erwerben können Interessierte die Bibel für eine Schutzgebühr von vier Euro. Dadurch soll verhindert werden, dass die Bibeln im nächsten Mülleimer landen. Das Interesse ist trotzdem groß. Ein Punk etwa kaufte ein Exemplar mit den Worten: „Geil, nehme ich mit.“ So werden mit der „Bibel für Jena“ neue Wege zum christlichen Glauben geöffnet. Und das in einer Stadt, in der viele Menschen keinen Bezug mehr zum christlichen Glauben haben. Davon sind nicht nur die Initiatoren überzeugt.

Konzert in der Goethegalerie