29.10.2020

Stellungnahme zum Attentat in Nizza

Unsere Gedanken und Mitgefühl gelten den Opfern und ihren Familien

Als Evangelische Allianz in Deutschland sind wir vom furchtbaren Attentat in Nizza schockiert. Unsere Gedanken und Mitgefühl gelten den Opfern und ihren Familie. Wir beten, dass sie in dieser traurigen Situation den Trost und den Frieden von Jesus Christus erfahren dürfen.

Es macht betroffen, wie die Saat zerstörerischer Worte, liebloser Handlungen und verbaler Aufrüstung mehr und mehr tödliche Früchte trägt. Die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft, Verbal-Attacken und das Pochen auf mein vermeintliches Recht schwächen die integrativen Kräfte und gefährden das friedliche Zusammenleben.

Erschreckt stellen wir fest, dass offensichtlich nicht einmal mehr der Minimalkonsens gilt: Gewalt ist durch nichts zu rechtfertigen. Umso wichtiger ist es, dass integrative Kräfte gestärkt und das Bemühen um ein friedvolles Zusammenleben  gefördert werden.

Es ist bitter, dass der feige Anschlag in Nizza in einer Kirche erfolgte. Die Kirche und die christliche Gemeinde sind ein Ort des Friedens und der Versöhnung. Christen bekennen, dass Gottes Liebe und Seine Vergebung die stärkste Kraft im Universum ist. Nicht der Hass und der Terror werden das letzte Wort haben, sondern Gottes Liebe bleibt in Ewigkeit. Wir beten, dass dies in der Reaktion der betroffenen Christen deutlich wird und als Licht in einer dunklen Situation auf den hinweist, der unser Friede und die Versöhnung ist.

Zum Zeitpunkt an dem diese Zeilen geschrieben werden, sind die Hintergründe des furchtbaren Terroraktes noch nicht klar. Viele Indizien sprechen für einen islamistischen Anschlag. Sollte dies zutreffen, widerstehen wir der Versuchung, muslimische Mitbürger, die friedlich in unseren Gesellschaften leben und Brücken zwischen den Kulturen und Religionen bauen, in Kollektivhaftung zu nehmen. Gleichzeitig verurteilen wir scharf Gewalt, sei sie islamistisch oder anderweitig begründet. Terrorismus und Gewalt dürfen niemals akzeptiert werden. Vor diesem Hintergrund wenden wir uns auch gegen reflexartige Reaktionen, die Gefahr des islamistischen Terrors zu verniedlichen oder schön zu reden.

Als EAD setzen wir uns für ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft ein. Dies beinhaltet, respektvoll miteinander umzugehen und weise für die eigene Weltsicht einzutreten. Wir wollen nicht im Namen der eigenen Werte den Anderen willentlich verletzen oder reizen. Wir appellieren an Verantwortliche alles zu tun, dass Spannungen lokal, national und global abgebaut werden und ein gutes Miteinander in aller Verschiedenartigkeit gefördert wird.

Ekkehart Vetter              Dr. Reinhardt Schink

1.Vorsitzender                Generalsekretär

Dr. Reinhardt Schink und Ekkehart Vetter