05.06.2025

EAD-Arbeitskreise stellen sich vor: AMIN

Forum aktiv.miteinander.interkulturell (ehem. AK für Migration und Integration)

AMIN steht dafür, gemeinsam die Gute Nachricht von Jesus Christus interkulturell zu leben und in unserem Land weiterzugeben. Dazu dienen u.a. folgende Aktivitäten:

  • christliche Gemeinden in Deutschland zu interkultureller Begegnung und Bezeugen der Hoffnung ermutigen
  • Gemeinden anderer Sprache und Herkunft beraten und ihnen den Weg in die örtlichen Allianzen eröffnen
  • örtliche Allianzen für die Begegnung mit Gemeinden anderer Sprache und Herkunft vor Ort sensibilisieren
  • die EAD in Fragen der interkulturellen Begegnung in unserem Land beraten.

AMIN führt als Arbeitskreis der Evangelischen Allianz heute die 1975 gegründete Arbeitsgemeinschaft für Ausländermission weiter. Ende Januar 2025 z.B. kochte das Thema „illegale Migration“ im Bundestagswahlkampf über. Innerhalb weniger Stunden haben wir als AMIN dazu 12 Thesen zu Migration und Asyl erarbeitet und nach mehreren Reflexionsrunden nach 9 Tagen veröffentlicht.

Eine Familie

Sie beginnen mit den Worten „1. Würde statt Verachtung: Jeder Mensch ist zum Bild Gottes geschaffen (1. Mose 1,26) […] Das gilt für alle Menschen in unserem Land.“ Und es fährt fort: „2. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden (2. Mose 20,26). Das fordert eine sachliche Auseinandersetzung bei unterschiedlichen Meinungen, die Würde des Anderen zu wahren sowie auf Halbwahrheiten und Beleidigungen zu verzichten.“ Es gilt auch, wenn Christen unterschiedlicher Meinung sind. Wir sind und bleiben Geschwister. Darum müssen wir einander respektvoll begegnen, auch in den Sozialen Medien. Am Herzen liegen uns besonders die mehr als 3000 Gemeinden anderer Sprachen und Herkunft in unserem Land. Sie „gehören zu unserer Familie (Galater 3,28), bereichern unser Gemeindeleben und unsere Theologie“. In Frankfurt am Main, beispielsweise, gehen sonntags vermutlich mehr evangelische Koreaner in ihren muttersprachlichen Gottesdienst als hier aufgewachsene Deutsche! Sie sind nicht nur zahlenmäßig eine mächtige Bewegung, sondern uns auch ein Vorbild in ihrem Gebet, Glauben, Gastfreundschaft, Opferbereitschaft, mutigen Evangelisieren. Wir brauchen sie, um unserem Auftrag in unserer Gesellschaft gerecht zu werden.

Integration leben

Klar, wir können nicht alle Notleitenden der Welt aufnehmen, sondern müssen auch zu unseren Grenzen stehen: Integration ist ein langer Prozess, der alle Beteiligten verändert; jeder Zugezogene braucht einen Freund, der ihm unser Land erklärt. Ganz herzlich danken wir allen, die sich für Fremde einsetzen. Zudem muss sorgfältig zwischen Arbeitsmigration und Asyl unterschieden werden. Und für Straftäter sowie Antisemitismus ist hier kein Platz. Doch gilt weiter These 9: „Asyl ist ein kostbares Gut. Menschen, die wirklich vor Krieg, Verfolgung oder Naturkatastrophen fliehen, sollten wir weiter aufnehmen.“ Sonst verraten wir die Grundwerte unserer Gesellschaft. „Das Asylverfahren ist jedoch viel zu kompliziert, langwierig und inkonsequent. Es muss klarer, schneller und schlanker werden“, heißt es weiter, und diese Anpassungen müssen „in einem gemeinsamen europäischen Prozess überarbeitet werden.“ Da haben wir unsere Hausaufgaben zu machen. Trotz etlicher Herausforderungen bin ich dankbar für unser Land, dass wir in Freiheit und Sicherheit leben dürfen.  

Dr. Detlef Blöcher

Autor

Leiter des Forums aktiv.miteinander.interkulturell (AMIN)