09.07.2025

Lebensschutz braucht klare Orientierung

Stellungnahme der Evangelischen Allianz in Deutschland

Die Evangelische Allianz in Deutschland nimmt mit Sorge den Vorschlag wahr, Frau Professorin Frauke Brosius-Gersdorf als Richterin an das Bundesverfassungsgericht zu wählen. In einer Anhörung im Bundestag äußerte Frau Brosius-Gersdorf, dass die Menschenwürdegarantie erst ab der Geburt gelte, und sprach von einem „geringeren Schutz“ des ungeborenen Lebens. Diese Haltung steht im Widerspruch zur bisherigen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, das den verfassungsrechtlichen Schutz des Lebens auch für das ungeborene Leben betont.

Dieser aktuelle Anlass führt uns zu einer grundsätzlichen Feststellung:

Als Evangelische Allianz setzen wir uns für den Schutz der Menschenwürde und des Lebens in allen Phasen ein. Menschenwürde darf nicht von Lebensphasen abhängig gemacht werden. Uns ist bewusst, dass es in einer pluralen Gesellschaft unterschiedliche Positionen zu ethischen Fragen gibt. Dennoch ist es wichtig, dass das Grundrecht auf Leben in unserem Land für alle gewahrt bleibt.

Bischof Dr. Stefan Oster und Bischof Dr. Rudolf Voderholzer formulierten treffend: „Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben.“

Wir teilen diese Überzeugung und rufen die Abgeordneten des Deutschen Bundestages auf, bei der bevorstehenden Wahl das Grundrecht auf Leben auch in dieser richtungsweisenden Personalentscheidung zu achten und zu schützen.

Wir beten für Weisheit in den anstehenden Entscheidungen und um den Mut, die Würde des Menschen ins Zentrum stellen.

Zu allen Stellungnahmen der EAD: