19.08.2025

Schink: Jesus ist HERR - deshalb ist Machtdominanz nicht das Ziel von Christen

Jesus nachfolgen bedeutet, seinen Worten zu glauben und in seiner Art zu handeln

Christian Daily International: German evangelical leader says political influence brings opportunity — and danger, emphasizes need to 'keep our hearts pure'

Dr. Reinhardt Schink

(Quelle: Christian Daily International) Der Vorstand der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD), Dr. Reinhardt Schink (Bad Blankenburg/München), hat vor den Gefahren eines christlichen Nationalismus gewarnt.

Politischer Einfluss könne für Christen sowohl eine Chance als auch eine Gefahr sein, sagte er dem Portal „Christian Daily International“ (Dover im US-Bundesstaat New York). Christen müssten darauf achten, dass ihr Engagement nicht von weltlichen Machtansprüchen geprägt werde. Gemeinden und Werke dürften keine „Machtspiele spielen wie die Welt“.

Die Herausforderung bestehe darin, für Einfluss dankbar zu sein und gleichzeitig ein reines Herz und die richtige Einstellung zu bewahren. „Es geht wirklich um Christus“, sagte Schink. Um den richtigen Umgang mit Macht zu verstehen, verwies Schink auf das Beispiel Jesu. Dieser habe sowohl große Autorität gezeigt, indem er Dämonen austreiben und Menschen heilte, als auch große Demut, wenn er seinen Jüngern die Füße wusch. Diese beiden Aspekte müssten zusammengehalten werden, sagte Schink.

Er verwies auf die Warnung des Paulus in Römer 12, „sich nicht dieser Welt anzupassen“. Er forderte Christen in Führungspositionen auf, Chancen mit „dem richtigen Herzen“ anzugehen und zu vermeiden, die gleichen eigennützigen Taktiken wie die säkulare Politik anzuwenden.

Christen können über Strategien unterschiedlicher Meinung sein

Er betonte, dass es unterschiedliche Strategien gebe, um Ziele zu erreichen. Als Beispiele nannte er Prostitution und moderne Sklaverei. Während Christen sich einig seien, dass diese Praktiken biblischen Werte widersprechen, könnten sie unterschiedliche Ansätze verfolgen, um dagegen vorzugehen. Ein Beispiel sei die Frage, ob Christen das sogenannte „Nordische Modell“ unterstützen, das Kunden und Zuhälter bestraft, aber nicht die Prostituierten. „Wenn das ‚Was‘ klar ist, können wir das ‚Wie‘ dem politischen Diskurs überlassen“, sagte Schink.

Er warnte zudem vor der evangelikalen Tendenz, auf vollständige theologische Einigkeit zu warten, bevor man Gemeinschaft anstrebe. Dieser Ansatz „würde bedeuten, Jesus Christus und seine Auferstehungskraft darauf zu beschränken, was wir aus unserem theologischen Denken heraus verstehen“.

Die Evangelische Allianz wurde 1846 in London gegründet. In Deutschland hat sie ihren Hauptsitz in Bad Blankenburg. An rund 900 Orten gibt es hierzulande Allianzkreise. Die EAD veranstaltet unter anderem jährlich die Allianzgebetswoche.

Originaltext: Christian Daily International