08.10.2023

Israels Albtraum – ein Weckruf für Deutschland

Ein CSI-Kommentar zur aktuellen Lage von Josias Terschüren

Kommentar zur aktuellen Lage von Josias Terschüren, CSI-Bereichsleiter Politik und Gesellschaft

von "Christen an der Seite Israels"

(CSI) Mit der feigen, unprovozierten und barbarischen Hamas-Attacke auf Israel hat
eine neue Zeitrechnung im Nahen Osten begonnen. Die Zeit relativen Friedens ist
vorbei. Vor uns und besonders vor Israel liegen stürmische Zeiten, die ein
elementares Umdenken erfordern. Von Israel aber auch von der deutschen und
europäischen Politik.

Das war nicht nur das Lebensgefühl Hiobs im Moment seiner akuten Bedrängnis,
sondern das kollektive Empfinden Israels gestern. Mit der Hamas-Attacke hat eine neue
Zeitrechnung im Nahen Osten begonnen. Die Zeit relativen Friedens ist vorbei. Vor uns
und besonders vor Israel liegen stürmische Zeiten.

Iran, Hamas und die Hisbollah, die heute Nacht ihrerseits mit Raketenbeschuss auf
Israel begann, haben Israel den Krieg aufgezwungen, den es immer versucht hat zu
verhindern.
Gerade jetzt, wo sich Möglichkeiten für Frieden im weiteren Nahen Osten auftaten,
bricht direkt in Israel Krieg aus.

Hilfszahlungen für Palästinenser unter die Lupe nehmen
Zu lange war es Usus in der deutschen und europäischen Politik von Israel einseitig
Zugeständnisse zu fordern, in einem Akt moralischer Gleichsetzung Israels mit Terror-
Organisationen, von Gewaltspiralen zu sprechen und die Palästinenser üppig mit
Förder- und Hilfsgeldern zu überschütten. Gestern nun mussten wir mitansehen, was
mit unseren humanitären Hilfszahlungen tatsächlich geschieht. Damit muss jetzt Schluss
sein!
Der Haushaltsausschuss im Deutschen Bundestag kann und muss für den Haushalt
2024 alle deutschen Hilfszahlungen an die Palästinenser genauestens unter die Lupe
nehmen. Wo nicht garantiert werden kann, dass deutsche Gelder nicht den Falschen zu
Gute kommen, gehören diese eingefroren.
Denn Israels Feinde haben am 7. Oktober der Welt gezeigt, dass sie alle menschlichen
und zivilisatorischen Konventionen verachten. Der gegen Juden gerichtete Hass der
palästinensischen Führer und vieler Palästinenser auf den Straßen ist größer als die
Fürsorge für ihre Kinder und die eigene Zukunft.

Zugeständnisse werden als Schwäche ausgelegt
Gegen solche Feinde hilft keine Diplomatie. Zugeständnisse werden als Schwäche
ausgelegt. Und die Bedrohung ist für Israel dauerhaft von existenzieller Natur.
Deutsche Blauäugigkeit, Naivität und unser humanistisches Wohlmeinen in der Region
haben Israel an dieser Stelle schwer geschadet.
Als vor fast genau 50 Jahren Israel im Jom-Kippur-Krieg überrascht wurde, untersagte die
deutsche Regierung unter Willy Brandt den Amerikanern die Nutzung des deutschen
Luftraums ums lebensnotwendige militärische Ausrüstung nach Israel zu bringen

Bundeskanzler Olaf Scholz kann zeigen, dass Deutschland sich gewandelt hat und
wieder echte Freundschaft lebt, indem er die deutsche Staatsräson diesmal mit
deutlichen Taten unterfüttert!
Das deutsche Einstehen für das Existenzrecht Israels umfasst das Einstehen für Israels
Recht und Pflicht, jetzt in den Krieg ziehen zu dürfen und zu müssen.
Deutschlands volle Unterstützung Israels im Verteidigungskrieg sollte nicht nur jetzt am
Anfang gelten, in Zeiten der Bilder israelischer Opfer, sondern auch dann, wenn
unvermeidlich Bilder palästinensischer Opfer aus Gaza und dem Libanon zu uns dringen
werden.
Israels Verteidigungskrieg wird heftig und dramatisch ausfallen. Nicht weil Israel das will,
sondern, weil die Hamas es dazu zwingt – mit ihrem Angriff und den Geiselnahmen in
Verbindung mit seiner Strategie menschlicher Schutzschilde und der Einbettung
militärischer Strukturen in die zivile Infrastruktur des dicht besiedelten Gazastreifens.
Das Kalkül der Hamas dahinter ist so einfach wie perfide: Entweder schreckt Israel
zurück und kritische militärische Infrastruktur bleibt intakt oder es marschiert mit aller
Macht ein und besetzt den Gazastreifen. Die Hamas kann dann die Bilder ziviler Opfer
einer allzu bereiten Medienlandschaft zuspielen, die ihnen dabei hilft, den
Informationskrieg zu gewinnen und Israel international unter großen Druck zu bringen.
Der Preis in menschlichen Leben einfacher Palästinenser ist ihnen schlicht egal.
Was wir in Deutschland tun können, ist uns mit Aufrufen zur Deeskalation
zurückzuhalten. Die kann es erst geben, wenn die Hamas ausgemerzt und die Sicherheit
Israels gewährleistet ist.

Iran zur Rechenschaft ziehen
Die Bundesregierung wäre gut beraten, dem Kopf hinter der Hamas-Kampagne, dem
iranischen Regime, einen hohen Preis abzuverlangen. Sie sollte sich dafür einsetzen, den
Snapback-Mechanismus des Atomabkommens in Gang zu setzen! Schon lange hat der
Iran alle relevanten Grenzen ignoriert und übertreten, es ist an der Zeit, ihn zur
Rechenschaft zu ziehen. Auf europäischer Ebene sollten die iranischen
Revolutionsgarden endlich auf die Terrorliste gesetzt werden. Im Inland gilt es, gegen
palästinensische Terror-Proxy-Organisationen wie etwa das der PFLP nahestehende
Netzwerk Samidoun vorzugehen und diese zu verbieten. Wer auf der Berliner
Sonnenallee mit Süßigkeiten-Verteil-Aktionen feiert, dass in Israel Zivilisten bestialisch
ermordet und geschändet werden, hat in unserer Gesellschaft nichts zu suchen und
gehört geächtet und verboten.
Der berechtigte deutsche Aufschrei über den Barbarismus der Palästinenser wird sich
daran messen lassen müssen, welche konkreten Früchte er zeitnah und nachhaltig
hervorbringt

Quelle: mailchi.mp/csi-aktuell.de/israel-im-krieg-kommentar-terschren-presse