11.04.2019

WEA gründet Zentrum für Nachhaltigkeit

Evangelikale sollen sich mehr für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen

Bonn (idea) – Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) will das Engagement von Evangelikalen bei der Bewahrung der Schöpfung stärken. Sie hat dazu ein Zentrum für Nachhaltigkeit (World Evangelical Alliance Sustainability Center/WEASC) in Bonn gegründet. Die frühere Bundeshauptstadt wurde als Sitz gewählt, weil dort 20 Organisationen der Vereinten Nationen vertreten sind. „Wir sind fest davon überzeugt, dass das Bewahren von Gottes Schöpfung Teil eines authentischen und bibelgemäßen christlichen Glaubens ist“, begründete der Generalsekretär des weltweiten evangelikalen Dachverbandes, Bischof Efraim Tendero (New York/Manila), die neue Einrichtung. Das Zentrum solle Christen und Gemeinden in aller Welt motivieren, „Gottes Schöpfung proaktiv und treu zu erhalten, einen positiven Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten und konstruktive Beiträge von evangelikaler Seite für die internationale Umweltpolitik zu entwickeln“. Direktor des Zentrums mit fünf Mitarbeitern ist der Entwicklungsökonom Matthias Böhning. Der 33-Jährige fungiert gleichzeitig als Ständiger Vertreter der WEA bei den Vereinten Nationen in Bonn. Als stellvertretender Direktor des Zentrums amtiert Chris Elisara (San Diego/US-Bundesstaat Kalifornien), der die „Creation Care Task Force“ der WEA (Arbeitskreis für die Bewahrung der Schöpfung) leitet. Die Aufsicht über das Bonner Büro hat der Stellvertretende Generalsekretär der WEA, Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn). Laut Mitteilung der Weltallianz soll sich das Zentrum unter anderem mit dem Klimaschutz und dem Thema „Nachhaltige Städte“ befassen.

„Wandel geschieht nur durch Veränderung des Handelns“

Wie Direktor Böhning auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, hat das Zentrum einen werteorientierten Ansatz. Es wolle aufzeigen, wie Christen aus ihrem Glauben heraus praktisch Verantwortung für die Schöpfung wahrnehmen können: „Echter Wandel geschieht nur durch Veränderung des Handelns.“ Böhning arbeitet derzeit ehrenamtlich für das Nachhaltigkeitszentrum. Er ist Inhaber des Unternehmens „PIRON global development“, das UN-Organisationen, international tätige Hilfswerke und Firmen bei Entwicklungsprojekten berät. Das Zentrum verfüge bisher über ein „geringes Budget“. Ziel sei es, mittelfristig strategische Partner zu gewinnen, die sich in Kooperationsprojekten an der Finanzierung beteiligen. Die WEA arbeitet nach eigenen Angaben seit 2012 intensiv an Umweltthemen und kooperiert dabei mit verschiedenen UN-Organisationen. Der Dachverband repräsentiert rund 600 Millionen Evangelikale.