04.08.2019

Allianzkonferenz war Vorgeschmack auf Reichtum des Glaubens

Gabriele Fischer und Dr. Reinhardt Schink im Rückblick auf die Allianzkonferenz

Gabriele Fischer und Ekkehart Vetter

„Die 124. Bad Blankenburger Allianzkonferenz war ein kleiner Vorgeschmack auf den Reichtum, die Vielfalt und die Schönheit des Glaubens, wie ihn Jesus seiner Gemeinde verheißen hat“, erklärte der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Dr. Reinhardt Schink resümierend zur diesjährigen Konferenz und weiter: „Vieles ereignet sich noch im Verborgenen, aber es gibt Gnadenmomente, in denen wir etwas davon erahnen dürfen. Die Allianzkonferenz war eine dieser Sternstunden.“

Christen laufen keiner Ideologie hinterher
An fünf Tagen haben bei der Glaubens- und Bibelkonferenz rund 1.900 Christen aus dem gesamten Bundesgebiet, vornehmlich aus Thüringen und Sachsen, unter dem Motto „Hoch und heilig“ aktuelle Themen aus Politik und Gesellschaft beschäftigt. In diesem Jahr standen die Gottesdienste, Seminare und Workshops auf der Grundlage des Hebräerbriefes. Zu den Themen der Konferenz gehörten unter anderem die Debatte über den sogenannten assistierten Suizid, der Nahost-Konflikt und die Verantwortung für Demokratie und Gesellschaft aus christlicher Perspektive.
"Christen sind in die Jesus-Nachfolge berufen. Sie laufen deshalb keiner Ideologie hinterher, sondern folgen dem lebendigen, auferstandenen Herrn, selbst wenn der Weg zum Kreuz führt. Unter dem Kreuz auszuhalten, ist das kraftvollste Bekenntnis der Souveränität Gottes. Es ist Ausdruck unseres Glaubens und unseres Vertrauens, dass ER zum Ziel kommt: Mit meinem persönlichen  Leben, mit seiner Gemeinde und auch mit der Deutschen Evangelischen Allianz,“ sagte neue Generalsekretär.

Glaube und gesellschaftliches Engagement gehören zusammen
Ein Tenor der Konferenz, seiner Seminare und Workshops war: Christen sollen an öffentlichen Debatten teilhaben und sich auf der Grundlage ihres christlichen Glaubens und der christlichen Ethik an gesellschaftlichen Veränderungen beteiligen. „Glaube und gesellschaftliches Engagement gehören inhaltlich zusammen“, erklärte Schink.
Zur Eröffnung der Konferenz am Mittwoch hatte der CDU-Politiker und ehemalige CDU/CSU-Fraktionschef im Bundestag, Volker Kauder, erklärt: „Wir Christen können unseren Glauben nirgendwo besser leben als in einer Demokratie.“ Kauder hatte sich bei der Konferenz für einen Abschiebestopp zum Christentum konvertierter Muslime in ihre Heimatländer ausgesprochen.
Die Allianzkonferenz unterstützte in diesem Jahr eine an den hessischen Landtag gerichtete Petition. Die richtet sich gegen die drohende Abschiebung einer zum Christentum konvertierten Iranerin in ihre Heimat, wo der jungen Frau Folter und Verfolgung wegen ihres christlichen Glaubens drohen. Damit will die Evangelische Allianz ein Signal setzen für Gemeinden, sich für den Schutz der weltweiten Religionsfreiheit und gegen die Benachteiligung oder Verfolgung von Glaubensgeschwistern zu engagieren.

Führungswechsel vollends vollzogen
Mit dem Ende der Konferenz verabschiedete sich Hartmut Steeb, der ehemalige Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, von den Konferenzteilnehmern, dem Ort und seinem Amt. Sein Nachfolger im Amt ist seit Juni der Wirtschaftswissenschaftler Reinhardt Schink. Neben Schink hat sich auch die neue Leiterin des Evangelischen Allianzhauses, Gabriele Fischer, den Konferenzteilnehmern in Bad Blankenburg vorgestellt.
Steeb hatte das Amt des Generalsekretärs mehr als 30 Jahre bekleidet, zunächst in Westdeutschland. Er war maßgeblich daran beteiligt, dass der west- und der ostdeutsche Zweig der Allianz nach der Wiedervereinigung wieder zur Deutschen Evangelischen Allianz zusammengeführt wurden und die Geschäftsstelle an den Ursprungsort, nach Bad Blankenburg, zurückkehrte.
„Der Rückblick auf 100 Jahre Statuierung des Grundrechts auf Religionsfreiheit in der Weimarer Verfassung und 70 Jahre auf christlichen Werten basierendes Grundgesetz sowie 30 Jahre friedliche Revolution sind Vermächtnisse, die auch für die Zukunft festgehalten werden müssen“, sagte Steeb.

Konferenz feiert den Stabwechsel
Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Ekkehart Vetter, würdigte den „beispielhaften“ langjährigen Dienst Steebs, der über viele Jahre auch Geschäftsführer des Allianzhauses und verantwortlicher Leiter der Allianzkonferenz war. „Wir danken Gott von Herzen für Hartmut Steebs vielfältigen Dienst“, sagte Vetter und weiter: „Jeder, der mit Hartmut Steeb unterwegs war, hat gespürt, dass der gebürtige und überzeugte Schwabe Steeb in seinem Herzen einen großen Platz für den Osten Deutschlands und insbesondere für Bad Blankenburg freigeräumt hat.“
Mit Reinhardt Schink habe die Deutsche Evangelische Allianz einen ausgesprochen kompetenten neuen Generalsekretär und Geschäftsführer des Allianzhauses gefunden. An Schink gerichtet sagte Vetter: „Ich wünsche Dir, dass du mit deinem Gabenprofil und dem, was Dir von Gott auf´s Herz gelegt ist, ein Segen für viele der Evangelischen Allianz verbundenen Menschen und darüber hinaus sein kannst.“ 
Gemeinsam mit Schink wurde auch die neue Leiterin des Evangelischen Allianzhauses in Bad Blankenburg, Gabriele Fischer, in ihr Amt eingeführt und den Konferenzteilnehmern vorgestellt. An Fischer gerichtet erklärte der Vorsitzende des evangelikal gesinnten Dachverbandes: „Von diesem Haus sind über weit mehr als ein Jahrhundert geistliche Impulse in das ganze Land über darüber hinaus gegangen. Ich wünsche Dir, dass Dein Dienst maßgeblich dazu beiträgt, dass dieses Haus im Herzen und der Mitte der Republik und die von hier ausgehenden Inhalte weiterhin Inspiration für viele Menschen sind.“
Fischer betonte in ihrer Ansprache: „Der Hebräerbrief sagt und klar und deutlich: ‚Denn es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade.‘ Bei all dem Tun und Machen, was so hoch in unserer Gesellschaft steht, lasst Euch neu einladen, eine Empfangshaltung für die Gnade Gottes einzunehmen. Öffnen wir doch neu die Hände für Gott, Jesus Christus selbst und lassen uns von ihm beschenken. Wo das geschieht, da wird auch mein Herz fest. Da bin ich nicht mehr unzufrieden und unglücklich. Da kann ich mein Leben auch bejahen und es annehmen, wie es mir gegeben wird. Gott sei Lob und Dank!“
Zwischen der gottesdienstlichen Einführung von Gabriele Fischer in ihr Amt und einem bunten Abschlussfest der Konferenz lud die Deutsche Evangelische Allianz zu einem  gemeinsamen Kaffeetrinken mit den Konferenzteilnehmern, Festgästen und Einwohnern der Stadt Bad Blankenburg auf dem Gelände der Deutschen Evangelischen Allianz.

Informationen zur Deutschen Evangelischen Allianz
Die Deutsche Evangelische Allianz ist ein Netzwerk verschiedener evangelisch gesinnter Organisationen und Gemeinden. Gegründet wurde sie 1846 in London als interkonfessionelle Einigungsbewegung. In Deutschland gib es rund 1.000 örtliche Allianzen. Vorsitzender der DEA ist Pastor Ekkehart Vetter, der hauptamtlich Präses des freikirchlichen Mülheimer Verbandes ist. Die erste Bad Blankenburger Allianzkonferenz fand 1886 statt.