Freude sollte ein Markenzeichen von Christen sein

Dessau (idea) – Einen von mehr Freude geprägten Lebensstil der Christen wünscht sich der Direktor des Diakonissen-Mutterhauses Elbingerode (Harz), Pfarrer Reinhard Holmer. „Wir laufen als Christen oft so herum, als wären wir ständig auf dem Weg ins Finanzamt“, sagte er am 23. September in Dessau. Freude solle das Markenzeichen von Christen sein. Holmer – Mitglied des Hauptvorstandes der Deutschen Evangelischen Allianz – predigte im Festgottesdienst zum 100-jährigen Bestehen der Landeskirchlichen Gemeinschaft in Dessau . Er sprach unter anderem über die Aufforderung des Apostels Paulus: „Freut euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!“ (Philipper 4,4). Holmer zufolge spricht es sich herum, wenn Christen ihren Mitmenschen in Güte und Freundlichkeit begegnen: „Ein Leben in der Freude führt zu einer veränderten Lebenshaltung und -ausstrahlung.“

Reinhard Holmer: Freude ist ein Friedensprogramm

Holmer ging auch auf die jüngsten Vorfälle in Chemnitz ein. Dort war es nach dem gewaltsamen Tod eines 35-jährigen Deutschen während des Stadtfestes am 26. August bei Demonstrationen teilweise zu Angriffen auf Journalisten, Migranten und ausländisch aussehende Personen gekommen. Holmer erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass die Friedliche Revolution 1989 mit Friedensgebeten und nicht mit Krach, Hetze und Gewalt begonnen habe. Aus der Freude im Glauben an Gott zu leben, sei ein „echtes Friedensprogramm“. Die Landeskirchliche Gemeinschaft Dessau wurde 1918 von Pastor Fritz Mund und fünf engagierten Christen gegründet. „Ihr Traum war es, die evangelische Kirche darin zu unterstützen, Menschen zu einem Leben mit Gott einzuladen, sich im Glauben zu stärken und Nächstenliebe zu erfahren“, sagte der Prediger der Gemeinschaft, Stadtmissionar Patric Rogge. Sie feiert ihre Gottesdienste in der Regel am Sonntagnachmittag in einem Betsaal um 17 Uhr. Die 25 Mitglieder zählende Landeskirchliche Gemeinschaft Dessau gehört zum Gemeinschaftsverband Sachsen-Anhalt.