02.12.2018

Deutsche Evangelische Allianz: Keine Pflicht zur Organspende!

Hartmut Steeb: „Eine Fremdbestimmung über den eigenen Körper lehnen wir ab.“

Bad Blankenburg (idea) – Die Deutsche Evangelische Allianz (Bad Blankenburg) hat Kritik an dem Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geübt, bei der Organspende eine sogenannte Widerspruchslösung einzuführen. Spahn hatte angeregt, die Voraussetzungen für eine Organentnahme zu lockern: Demnach würde zunächst jeder als Organspender gelten – es sei denn, er selbst oder Angehörige widersprechen. Derzeit ist eine Entnahme nur möglich, wenn eine Zustimmung vorliegt. Der Vorstand der Allianz sei gegen eine „Pflicht zur Organspende“, heißt es in einer Pressemitteilung vom 30. November. Sie wäre ein Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht und damit die Würde des Menschen. „Eine Fremdbestimmung über den eigenen Körper lehnen wir ab“, erklärte Generalsekretär Hartmut Steeb (Stuttgart) in dem Papier. In der Gesellschaft dürfe nicht vergessen werden, dass der Tod zum Leben gehöre. „Menschen sterben, weil sie krank sind, nicht, weil ihnen ein Dritter seine Organe vorenthält“, so die Allianz. Um möglichst vielen Menschen durch Organspenden das Leben zu retten, müsse die Politik „eine vertrauensvolle Regelung zu finden, die viele Menschen zur Spende motiviert“. Dazu gehöre, frühzeitig über das Thema zu informieren.