07.06.2016

Süddeutsche Zeitung: Es gibt ein „Ringen um Flüchtlingsseelen“

Die Zeitung berichtet, wie Evangelikale Flüchtlinge bekehren wollen

Süddeutsche Zeitung: Es gibt ein „Ringen um Flüchtlingsseelen“

Die Zeitung berichtet, wie Evangelikale Flüchtlinge bekehren wollen

München (idea) – Die „Süddeutsche Zeitung“ hat sich kritisch mit Evangelikalen und ihren Missionsaktivitäten unter Flüchtlingen in Bayern befasst. Im Mittelpunkt des Artikels steht der Flüchtlingsmissionar Jürgen Grau (Fürth). Er gehört zum örtlichen Arbeitskreis Migration und Integration der Evangelischen Allianz. Grau sei überzeugt, so die Zeitung, dass Deutschland ein christenfeindliches Land ist. Viele Menschen würden seine Arbeit unter Andersgläubigen nicht verstehen. Die Zeitung berichtet von einer Einladeaktion Graus vor einer Erstaufnahmeeinrichtung in Zirndorf bei Fürth. Vor den Unterkünften zu missionieren sei nicht verboten. Die Helfer wüssten damit häufig nicht umzugehen. Laut einer Mitarbeiterin der Caritas sei „echte Hilfsbereitschaft und Missionierung“ meist nicht zu unterscheiden. Die beiden großen Kirchen hingegen träten weniger offensiv an Flüchtlinge heran. Mitarbeiter der Caritas müssten beispielsweise unterschreiben, dass sie in den Unterkünften nicht missionieren. Der Missionar Grau sei, so die Zeitung, in seinem „Ringen um die Flüchtlingsseelen“ kein Einzelkämpfer. Es gebe mittlerweile Bibeln in fast allen Sprachen der Welt sowie Internetseiten, die den Flüchtlingen die christlichen Wurzeln des Landes erklären.

Süddeutsche Zeitung: Generalsekretär der Allianz „gilt“ als homophob

In dem Beitrag wird auch der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), zitiert. Er sehe an der Art der Missionierung von Jürgen Grau „nichts Falsches“. Wie die Zeitung weiter schreibt, hat Steeb „zwölf Kinder, gilt als homophob und als Kritiker der sogenannten Gender-Ideologie“. Steeb nannte den Artikel auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea schlecht recherchiert. Er habe nicht zwölf, sondern zehn Kinder – dafür aber zwölf Enkel. Die Verleumdung, er sei homophob, weise er auf das Schärfste zurück. Steeb: „Ich habe weder Angst vor homosexuellen Menschen, noch stehe ich ihnen feindselig gegenüber.“ Zudem sei es kein guter journalistischer Stil zu schreiben, dass er als homophob „gilt“, ohne zu konkretisieren, wer denn diese Meinung vertrete. Es stimme lediglich, dass er „Gender-Mainstreaming“ kritisch beurteile, so Steeb. Die beiden Autoren des Artikels, Christina Hertel und Johannes Reichart, haben bereits einen ähnlichen Beitrag für das Politikmagazin „Kontrovers“ verfasst, der am 4. Mai im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt wurde.