31.07.2014

119. Allianzkonferenz: Thema Evangelisation

Christen sollten beim Evangelisieren entspannter sein Lieber einmal schweigen, als einen „verkrampften Eindruck“ hinterlassen

Delegation Russische Allianz, Foto DEA

119. Allianzkonferenz: Thema Evangelisation

Christen sollten beim Evangelisieren entspannter sein

Lieber einmal schweigen, als einen „verkrampften Eindruck“ hinterlassen

Bad Blankenburg (idea) – Christen sollten beim Evangelisieren entspannter sein. Dafür hat sich der Evangelist und Referent der Initiative „Wunderwerke“ (Essen), Martin Scott (Essen), am 31. Juli bei der Jahreskonferenz der Deutschen Evangelischen Allianz in Bad Blankenburg ausgesprochen. Zwar sei jeder Christ ein Evangelist, das bedeute aber nicht, sich dem Druck auszusetzen, ständig vom eigenen Glauben sprechen zu müssen: „Wenn ich einen verkrampften Eindruck mache, verkrampft unser Zeugnis.“ Das lasse rasch auf eine „sektiererische Motivation“ dahinter schließen. Ein guter Evangelist wisse, dass es Augenblicke gebe, „in denen es besser ist, einfach mal die Klappe zu halten“. Anstatt in jedem Gespräch sofort den eigenen Glauben zu thematisieren, sei es besser, tragfähige Beziehungen aufzubauen. Wo Vertrauen herrsche zwischen Menschen, sei auch die Bereitschaft größer, über letzte Fragen zu sprechen, so der 37-jährige Scott.

Um die Menschen werben, anstatt mit dem Gericht zu drohen

Skeptisch zeigte er sich gegenüber evangelistischen Straßeneinsätzen: „Wenn Sie in die Fußgängerzone gehen, was wollen Sie dort? Mitglied werden beim WWF, ein Abo abschließen, die Religion wechseln oder einfach Kaffee trinken oder ein T-Shirt kaufen?“ Die Straße sei für ihn nicht der Ort, um sich in zweieinhalb Minuten mit einem so umfangreichen Thema wie dem christlichen Glauben auseinanderzusetzen. Generell gelte, dass Christen ihren Mitmenschen bei evangelistischen Einsätzen auf Augenhöhe begegnen sollten. Täten sie das nicht und ließen das Gegenüber nicht zu Wort kommen, seien sie als Gesprächspartner bald uninteressant. Anstatt mit dem Gericht zu drohen, sollten sie mit der Beziehung zu Gott werben. Ferner dürfe man bei allen evangelistischen Bemühungen nicht vergessen, dass der Glaube vom Heiligen Geist gestiftet werde. Das entspanne. Die Initiative „Wunderwerke“ will mit neuen Ideen die Evangelisation unterstützen.