30.07.2014

119. Allianzkonferenz startet in Bad Blankenburg

„Alles wird gut. Josef“

119. Allianzkonferenz startet in Bad Blankenburg

„Alles wird gut. Josef“

Unter diesem Motto begann die 119. Allianzkonferenz in Bad Blankenburg. Thematisch steht die biblische Geschichte von Josef und seinen Brüdern im Mittelpunkt. Dieser habe seine Situation immer aus seinem Glauben zu Gott heraus gestaltet, sagte Monika Deitenbeck-Goseberg, Pfarrerin und Mitglied des Konferenz-Ausschusses. Sie erwarte einerseits, dass die Teilnehmer im Glauben gestärkt und persönlich berührt würden. Andererseits sollten auch Impulse von der Konferenz nach außen ausstrahlen. Die Frage, ob wirklich „alles gut“ werde und welche Rolle der Glaube dabei spielen könne, betreffe auch alltägliche Familien- und Alltagssituationen. Hierzu biete die Konferenz ihren Teilnehmern zahlreiche Angebote. Ekkehart Vetter, Präses des Mülheimer Verbandes Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden und 2. Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA), sieht im Gebet und in der Orientierung an der Bibel einen wesentlichen Schwerpunkt der Allianz und auch der Konferenz.

 

Nach Angaben von Thomas Günzel, Direktor des Evangelischen Allianzhauses, haben sich bereits 1.300 Teilnehmer für die 119. Allianzkonferenz angemeldet. Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeige, dass etliche Teilnehmer ohne vorherige Anmeldung anreisen. Im Laufe dieser Woche rechnet die Evangelische Allianz deshalb mit rund 3.000 Teilnehmern. Insgesamt seien 13 Nationen bei der Konferenz vertreten, erfreulicherweise gebe es auch Teilnehmer aus der Ukraine und aus Russland. Die Veranstaltungen würden in russische und englische Sprache und deutsche Gebärdensprache übersetzt. 

Die 119. Allianzkonferenz dauert von Mittwochabend, 30. Juli, bis Sonntagnachmittag, den 3. August. Zur Auftaktveranstaltung wird Thüringens Ministerpräsidentin des Landes Thüringen, Christine Lieberknecht (CDU) erwartet. Auf dem Konferenzprogramm stehen 60 Seminare, Bibelarbeiten und Vorträge zu den Themen persönlicher Glaube und gesellschaftspolitische Verantwortung wie zum Beispiel globale Gerechtigkeit. Mit der Aktion „Kerzen und Gebete“ wollen die Konferenzteilnehmer am Samstag, 2. August, 17 Uhr, auf dem Marktplatz von Bad Blankenburg an die friedliche Revolution von 1989 erinnern. Als weiterer prominenter Gast aus der Politik wird am Sonntag Volker Kauder, Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU im Bundestag, erwartet. 

Gesellschaftspolitische Verantwortung übernehmen 

Hartmut Steeb, Generalsekretär der DEA, betonte die Wichtigkeit des Gemeinschaftserlebnisses der Jahreskonferenz. „Hier kommt man zusammen“, sagte er. Es gehe darum, eine Einheit der Christen aus verschiedenen Gemeinden zu schaffen und um das Gebet, die Bibel und das Thema Evangelisation. Die Konferenz wolle zum christlichen Glauben einladen. Zudem stehe auch die gesellschaftliche Verantwortung im Mittelpunkt. So stünde die DEA für eine Willkommenskultur beim Thema Flüchtlinge. 

Wolfgang Baake, Beauftragter der DEA am Sitz des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung, betonte ebenfalls die gesellschaftspolitische Verantwortung der DEA und nannte hierzu das Thema Irak. Die Deutsche Evangelische Allianz sei „schockiert von der Vertreibung der Christen aus der irakischen Stadt Mossul“ durch die radikalislamische ISIS-Bewegung, deren Ziel es nun sei, eine vollständige Etablierung des Islam und der Sharia vor Ort durchzusetzen: „Wir nehmen diese Entwicklung mit Ersetzen zur Kenntnis und fordern dazu auf, dass sich in Deutschland lebende Muslime für allgemeine Religionsfreiheit einsetzen, so wie sich Christen weltweit auch gegen die Verfolgung von Muslimen einsetzen, sagte Baake. „So wie die Muslime in Deutschland ihre Religion ausleben können, wollen wir, dass die Christen in muslimischen Ländern ihren Glauben leben können“, fügte er hinzu. Der Beauftragte warnte zugleich davor, alle Muslime „aus dem Blickwinkel radikaler Gottesstaatkämpfer“ zu sehen. 

Die Deutsche Evangelische Allianz versteht sich als Netzwerk der evangelikalen Bewegung mit etwa 1.100 Ortsgruppen und circa 340 überregional arbeitenden Werken und Verbänden. Sie sieht sich als überkirchliche Bewegung in Einheit. Zentral sei die Gebets- und Evangelisationsorientierung. Als Bibel- und Konferenzbewegung will die DEA auch in der gesellschaftspolitischen Debatte eine Stimme sein.