28.10.2011

60 Jahre DMG – 40 Jahre auf dem Buchenauerhof

Sinsheims OB Geinert: Stolz auf viel Gutes, das in die Welt hinausgeht

Foto (1. Reihe v.l.n.r.): DMG-Geschäftsführer Andreas Ebinger, Hartmut Steeb (Generalsekretär der Ev. Allianz Deutschland), DMG-Direktor Dr. Detlef Blöcher, Edgar Bucher (Ortsvorsteher v. Sinsheim-Waldangelloch) sowie Sinsheims Oberbürgermeister Rolf Geinert.

60 Jahre DMG – 40 Jahre auf dem Buchenauerhof

Sinsheims OB Geinert: Stolz auf viel Gutes, das in die Welt hinausgeht

S i n s h e i m (tv). Mit einem feierlichen Empfang schloss die Deutsche Missionsgemeinschaft (DMG) gestern (27.10.) den Reigen ihrer Festveranstaltungen zum 60. Jubiläum ab. Vertreter von Behörden, Firmen, Verlagen, Landes- und Freikirchen sowie internationalen Organisation waren gekommen, um das christliche Hilfswerk aus Sinsheim als einen wichtigen Partner zu würdigen und ihm für oft jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit zu danken. Die DMG ist am 12. August 1951 gegründet worden und hat seit 40 Jahren (10.10.1971) ihren Sitz auf dem Buchenauerhof bei Sinsheim.

Fast 400 Mitarbeiter rund um die Welt

Damals, 1971, hatte sie einen Jahresumsatz von rund 0,8 Mio. Euro und 70 Missionare, erklärte Geschäftsführer Andreas Ebinger. Heute gehört die DMG mit fast 400 Mitarbeitern weltweit und einem Spendenaufkommen von mehr als zehn Millionen Euro zu den großen christlichen Organisationen in Deutschland. In der Heimatzentrale sind 54 Mitarbeiter tätig (29 vollzeit, 13 teilzeit, 2 ehrenamtlich, 9 FSJ/BFD, 1 ZDL). Hinzu kommen 342 Missionare (108 Ehepaare, 86 Singles, 36 für Jahreseinsatz) im kirchlichen und sozialen Dienst sowie Projekten in aller Welt. Ebinger sagte: „Ich staune über Gottes Treue, wie er uns versorgt!“ Denn die DMG benötige für ihre Hilfsprojekte und Mitarbeiter täglich 30.000 Euro Spenden.

OB Geinert: Missionare tragen den Namen Sinsheim in die Welt hinaus

Sinsheims Oberbürgermeister Rolf Geinert würdigte die weltweite Arbeit der DMG vor den 130 Gästen des Jubiläumsempfangs. Sie sei ein wichtiger Partner der Stadt. Er sei stolz, dass durch das christliche Hilfswerk so viel Gutes von Sinsheim in alle Welt hinausgetragen werde, und er wünschte der DMG weiterhin „Gottes Segen“. Zudem zeigte er sich sehr erfreut, dass die DMG ihr Schloss Buchenauerhof, einen der schönsten Gebäudekomplexe im Kraichgau, vorbildlich instand halte und immer wieder für Besucher öffne. Geinert wünschte der DMG, dass sie noch viele Jahrzehnte zum Wohl von Menschen rund um den Globus aktiv sein könne. Dabei versicherte er ihr die Unterstützung von Stadt und Behörden.

Gelebte Partnerschaft rund um den Globus

DMG-Direktor Dr. Detlef Blöcher dankte den Kirchen, Firmen und der Stadt für ihre langjährige, gute Partnerschaft und Unterstützung im Alltag und in Projekten weltweit. „Wir sind eingebunden in ein globales Netz von Beziehungen, das macht uns aus“, erklärte er in seiner Ansprache. Die DMG erhalte täglich Bitten um Hilfe von Kirchen aus Übersee. „Dank unserer eigenen Mitarbeiter und Partnerschaften mit 105 Kirchen und internationalen Organisationen können wir tatsächlich weltweit vor Ort helfen“, so der Missionsleiter. Aktuelle Beispiele sind die Hungerhilfe in der Dürrekatastrophe in Ostafrika. In Thailand kümmern sich Mitarbeiter eines Rollstuhlprojektes um Behinderte, deren Wohnungen überflutet sind. „Und christliche Gemeinden aus dem Osten der Türkei bitten uns gerade um Hilfe für die Erdbebenopfer“, sagte Blöcher.

Dank von Firmenvertretern

Buchautor und Firmenleiter Eckhard Binder (Asperg) dankte der DMG im Namen ihrer vielen Firmenpartner für 30 Jahre freundschaftliche Zusammenarbeit. Binders Spedition ist auf Luft- und Schifffracht spezialisiert und hat zahllose Hilfsgüter und Transporte für die DMG übernommen. „Die Chemie stimmte vom ersten Tag an“, sagte er in seinem Grußwort. Bei manchen Transporten in Länder wie Pakistan, habe man Wunder erlebt und möglich gemacht. „Von allen Hilfswerken, mit denen wir zusammenarbeiten, ist mir die DMG am meisten ans Herz gewachsen“, sagte Binder und wünschte ihr: „Weiterhin viel Erfolg.“

Aus den ersten Tagen der DMG im Kraichgau

Bernd Gomer, ein engagierter Bauunternehmer, überbrachte die Grüße seiner Firma sowie des Lebenszentrums und der Kirchengemeinde Adelshofen. Gomer erzählte, wie er im Sommer 1971 als 28-jähriger Bauingenieur die erste Begehung des Buchenauerhofs mit DMG-Mitarbeitern erlebt habe. Eine Gruppe ehrenamtlicher Helfer aus Adelshofen habe dann 40 Wagenladungen Gestrüpp entfernt und Gelände und Gebäude renoviert, als die DMG hergezogen sei. Die Einweihung im Oktober 1971 sei ein bewegendes Fest gewesen. Gomer dankte der Sinsheimer Mission im Namen vieler mittelständischer Unternehmer im Kraichgau, weil sie bei Bauarbeiten und anderen Aufgaben immer wieder auf Handwerker aus der Region zurückgreife.

Glückwünsche von Christen und Gemeinden

Hartmut Steeb (Stuttgart), der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, überbrachte Glückwünsche von christlichen Werken. Die DMG sei eines der größten Mitglieder des Allianz-Netzwerkes von Christen aus evangelischen Landes- und Freikirchen in Deutschland. DMG stehe für: „Dienende Mitarbeiter Gottes“, so Steeb, und lobte ihr ausgewogenes Verhältnis von Nothilfe und Verkündigung: „Wort und Tat gehören zusammen! Die gute Botschaft von Jesus Christus muss in die Welt hinaus, in klarem Reden und kraftvollem Tun.“ Steeb dankte den Mitarbeitern für ihr glaubwürdiges Christsein und die gute Partnerschaft mit christlichen Gemeinden in Deutschland und in ihren 76 Einsatzländern weltweit. Die Geschichte der DMG werde von mutigen Christen geschrieben, die wagten zu tun, was Gott ihnen aufs Herz lege.

Aus der Geschichte des Buchenauerhofes

Seit 40 Jahren hat die DMG ihr Heimatbüro auf dem Buchenauerhof bei Sinsheim. Dessen Geschichte lässt sich bis zum 30-Jährigen Krieg zurückverfolgen. Schweizer Mennoniten (ev. Christen) kamen damals als Flüchtlinge auf die verwaisten Gutshöfe im Kraichgau und bauten diese wieder auf. 1860 kaufte ein Goldjuwelier aus Pforzheim das Herrenhaus und baute es aufwendig um. 1971 erwarb die DMG einen Teil des Geländes von Familie Edmund Sprenger sen. Die Mennoniten, die über Jahrhunderte den Buchenauerhof prägten, hatten in ihren Häusern „Beträume“, oft mit dem Wandspruch: „Mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker“ (Jesaja 56,7). Das wurde der DMG erst 1986 bekannt und löste Erstaunen aus. Hing doch der gleiche Bibelvers seit Jahren groß in der Kapelle (ehem. Salon) an der Wand, weil der DMG das Gebet für die Welt wichtig ist.

Quelle: DMG