07.08.2011

Abschlusstag der 116. Konferenz der Deutschen Evangelischen Allianz

Thomas Günzel neuer Allianzhausdirektor

Abschlusstag der 116. Konferenz der Deutschen Evangelischen Allianz

Thomas Günzel neuer Allianzhausdirektor

"Führen heißt dienen", sagte der 1. Vorsitzende der DEA, Jürgen Werth, in seiner Predigt beim Festgottesdienst.

Günzel ist verheiratet, Vater von drei erwachsenen Söhnen und war bisher als Lehrer, Eisenbahner und Pfarrer im Ehrenamt tätig. Er tritt die Nachfolge von Reinhard Holmer an, der die Leitung des Allianzhauses nach 18 Jahren abgibt und ab September das Diakonissen-Mutterhauses Elbingerode leiten wird.
"Ich will das anwenden, was ich im Theologie- und Sozialmanagementstudium gelernt habe", erklärte Günzel beim Einführungsgottesdienst am Sonntagmorgen. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem Team des Allianzhauses. "Wir freuen uns auf deine geistliche und wirtschaftliche Leitung des Hauses", sagte Jürgen Werth, 1. Vorsitzender der DEA. "Die Berufung Thomas Günzels wurde mit großer Einmütigkeit beschlossen", erklärte Theo Schneider, 2. Vorsitzender der DEA. "Wir wünschen ihm, das Amt mit Freude auszuüben und seine persönliche Art und seine Gaben einzubringen."

"Ich danke der Evangelischen Allianz für ihren Einsatz" sagte der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, in einem Grußwort. Er überbrachte auch Grüße von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): "Ich grüße die Christen in Bad Blankenburg und danke ihnen dafür, dass sie in Deutschland dieses Bekenntnis leben und sagen, was sie trägt."

Jürgen Werth: Führen heißt dienen

In seiner Predigt vor der Einsegnung sprach Jürgen Werth über einen guten Führungsstil. "Führen heißt dienen", erklärte er. Ein guter Leiter würde "mehr helfen als herrschen" und so dazu beitragen, dass jeder Mitarbeiter zu dem Menschen wird, wie Gott ihn gemeint hat.

Werth ging auch auf die weltpolitische Lage ein: "Fukushima, Hungersnot, Massenmord und Schuldenkrise – die Politiker haben heute in wenigen Monaten so viele Herausforderungen, dass sie für eine ganze Legislaturperiode reichen." Darum sei es besonders wichtig, dass Christen für alle Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft beten würden. Große Katastrophen würden immer wieder zeigen, dass die Menschen nicht die "Meister der Welt" seien. Werth lobte die Micha-Initiative der DEA, die die Milleniumsziele der UN durch Gebet, Information und Kontakte zu Politikern unterstützt. Die Milleniumsziele wurden im Jahr 2000 von mehr als 190 Staatschefs beschlossen. Sie sehen unter anderem  eine Halbierung der extremen Armut bis 2015 vor. 

Thorsten Riesewell: Das Evangelium muss in die sozialen Brennpunkte!

Bereits am Samstagabend sprach der Vorsitzende des Arbeitskreises Jugend der Deutschen Evangelischen Allianz, Thorsten Riesewell, über Möglichkeiten, wie Christen ihren Mitmenschen diakonisch dienen können. Riesewell ist Herausgeber des Buches "Hoffnungsträger", in dem verschiedene Berichte über christliches soziales Engagement aus ganz Deutschland aufgeschrieben sind.

"Wir sollten unser Bestes geben! Unser Bestes ist nicht unsere Leistung, unser Bestes ist Jesus Christus", erklärte Riesewell vor einem überwiegend jugendlichen Publikum in der Stadthalle von Bad Blankenburg. Jeder Mensch habe ganz individuelle Gaben, die er für Gott einsetzen könne. Zu diesen Gaben gehören auch solche Dinge, die man nicht sofort als "Gaben" identifizieren würde, wie zum Beispiel Gesundheit oder das Glück, in Wohlstand hineingeboren zu sein. "Jesus liebt die Menschen in den sozialen Brennpunkten", sagte Riesewell und ermutigte die Zuhörer, sich für arme Menschen und Randgruppen einzusetzen. Er empfahl den Anwesenden dazu die Initiative "Jumpers" ("Jugend mit Perspektive", www.jumpers-netz.de). Dort könnten junge Menschen die verrücktesten Ideen einbringen, wie man die Gesellschaft zum Besseren verändern und seinen Mitmenschen dienen könne. (pro)

VON: mb | 07.08.2011

Trotz irdischer Krisen: „Im Himmel gibt es keine Panik“

Thomas Günzel als neuer Direktor des Evangelischen Allianzhauses eingeführt

Bad Blankenburg (idea) – Das Evangelische Allianzhaus im thüringischen Bad Blankenburg hat einen neuen Direktor: Thomas Günzel. Der 50-Jährige wurde am 7. August in einem Gottesdienst während der Jahreskonferenz der Deutschen Evangelischen Allianz in sein neues Amt eingeführt. Er löst Reinhard Holmer ab, der nach 18 Jahren eine neue Aufgabe als Direktor des Diakonissen-Mutterhauses Neuvandsburg in Elbingerode (Sachsen-Anhalt) übernimmt. Günzel wuchs im Erzgebirge und in Pirna auf. Abitur und Studium wurden dem Sohn eines Gemeinschaftspredigers verwehrt. Nach einer Ausbildung bei der Deutschen Reichsbahn studierte er am Paulinum in Berlin Theologie und arbeitete anschließend als Gemeinschaftsprediger in Dresden. Nach der Wiedervereinigung folgten Stationen beim Jugendverband „Entschieden für Christus“ (EC) und im Landesjugendpfarramt der sächsischen Landeskirche. Seit 1998 war Günzel – ordinierter Pfarrer im Ehrenamt – als Lehrer für Religion und Ethik im Berufsbildungswerk (BBW) Leipzig beschäftigt, wo hör- und sprachgeschädigte Jugendliche lernen. Er äußerte bei seiner Einführung den Wunsch, dass das Allianzhaus künftig auch eine Einkehrstätte für Gehörlose wird.

„Hoffen und Handeln wird die Erde verwandeln“

Die Predigt hielt der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Jürgen Werth (Wetzlar). Er rief angesichts täglich neuer Schreckensnachrichten dazu auf, mit der Botschaft von Jesus Christus nicht hinter dem Berg zu halten. Auch wenn es in der Welt drunter und drüber gehe – „im Himmel gibt es keine Panik“, so Werth. Für Christen solle das Leitmotiv gelten: „Hoffen und Handeln wird die Erde verwandeln.“ Der Generalsekretär der Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), erklärte: „Wir tun nicht so, als ob es keine Schwierigkeiten gebe, aber wir reden vom lebendigen Gott, der dem Tod die Macht genommen hat. Wir leben davon, dass Jesus Christus lebt – der Herr aller Herren und der König aller Könige.“

Mitteldeutsche Kirche bietet Zusammenarbeit an

Der stellvertretende Bischof er Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Propst Hans Mikosch (Gera), überbrachte dem neuen Allianzhaus-Direktor die Glückwünsche der mitteldeutschen Kirche: „Wir freuen uns, dass Sie in unsere Kirche kommen als Kollege und Bruder. Wir sagen ihnen zu, dass wir ihnen mit unseren Gebeten und allem, was eine Kirche leisten kann, zur Seite stehen werden.“ Die gemeinsame Herausforderung bestehe darin, die christliche Stimme zu stärken in einer Region, die nach zwei Diktaturen geistlich stark ausgedünnt sei. Mikosch: „Wir wollen mit ihnen zusammenarbeiten, beten, Gemeinden stärken, und – wo nötig – neue Gemeinden, Hauskreise und Bruderschaften gründen.“ Der Propst dankte auch Reinhard Holmer für seinen Dienst: „Das, was sie gesagt haben, hatte Gewicht. Und damit hatte auch die Allianz Gewicht.“

Den Versuchungen des Teufels widerstehen

Der frühere Allianzvorsitzende Peter Strauch. Foto: idea/kairospress

Bad Blankenburg (idea) – Mit einem Aufruf, im Alltag mit Jesus Christus zu leben und den Versuchungen des Teufels zu widerstehen, ist am 7. August in Bad Blankenburg (Thüringen) die 116. Jahreskonferenz der Deutschen Evangelischen Allianz zu Ende gegangen.

Daran nahmen knapp 2.500 Christen teil. Auch nach geistlich starken Allianzkonferenzen, bei denen man sich viel vorgenommen hat, wüssten viele schon am Mittwoch danach nicht mehr, worum es eigentlich geht, sagte der frühere Allianzvorsitzende Peter Strauch (Witten). Das liege daran, dass der Mensch schwach sei und der Satan genau wisse, „wo er uns packen kann“. Strauch: „Vielleicht ist das nicht sehr erbaulich, am letzten Abend einer solchen Konferenz darüber zu sprechen, aber es ist Realismus.“ Nur leider hielten auch viele Christen den Teufel für eine Erfindung. „Wenn jemand auf Satan zu sprechen kommt, sind auch wir in christlichen Kreisen ganz schnell dabei, ihn der Schwärmerei zu bezichtigen“, so Strauch. Er ermutigte die Konferenzteilnehmer, jeden Tag geistlich zu beginnen, also mit dem Lesen in der Bibel und einem Gebet: „Dann läuft der Tag anders.“

Reinhard Holmer: Allianz ist ein großes Geschenk

Der Direktor des Allianzhauses, Reinhard Holmer, wurde aus der Allianzgemeinde verabschiedet. Er wechselt nach 18 Jahren in diesem Amt zum 1. September als Direktor des Diakonissen-Mutterhauses Neuvandsburg nach Elbingerode (Sachsen-Anhalt). Holmer dankte für alle Unterstützung in den vergangenen Jahren. Er habe die Evangelische Allianz stets als „großes Geschenk“ empfunden. Offiziell verabschiedet wird er am 17. August. Holmers Nachfolger Thomas Günzel war bereits in einem Gottesdienst am Vormittag in sein neues Amt eingeführt worden. Die diesjährige Allianzkonferenz stand unter dem Thema „Hoffnung leben“.