20.05.2010
Hoffnungszeichen in Zeiten der Resignation
Jürgen Werth zur Eröffnung des Allianzhauses in Bad Blankenburg
Hoffnungszeichen in Zeiten der Resignation
Jürgen Werth zur Eröffnung des Allianzhauses in Bad Blankenburg
(BAD BLANKENBURG) Es ist die größte bauliche Investition in den 124 Jahren der Allianz-Geschichte. Mit einem Bauvolumen von 4 Millionen Euro und nach knapp 19-monatiger Bauzeit ist am heutigen Donnerstag das neue Allianzhaus der Deutschen Evangelischen Allianz in Bad Blankenburg eingeweiht worden.
Generalsekretär Hartmut Steeb bezeichnete die Einweihung und damit den erfolgreichen Abschluss der Bauphase als großes Geschenk Gottes. „Wir hoffen, dass hier genau wie in der Vergangenheit auch in der Zukunft Menschen zum lebendigen Glauben an Gott finden und sich vielleicht auch in den hauptamtlichen Dienst berufen lassen. Deswegen weihen wir diese Häuser Jesus Christus.“
Der 1. Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz Jürgen Werth wagte einen Blick in die Historie. Im Rahmen der Allianz-Konferenz 2007 sei wieder einmal konkret der Wunsch aufgekommen, die Häuser durch eine Generalsanierung zukunftsfähig zu gestalten. „Ich bin froh, dass wir es gewagt haben zu bauen und ich bin auch froh, dass wir nicht alles gewusst haben, was auf uns zukommt“, fügte Werth mit einem Schmunzeln hinzu. Es sei eine bewusste Entscheidung für Thüringen und Mitteldeutschland gewesen, „eine Region in der Gott eine lange Segensgeschichte geschrieben hat.“
Hoffnungszeichen in Zeiten der Resignation
Er hoffe, dass die Arbeit des Hauses und der Evangelischen Allianz Hoffnungszeichen gebe - Hoffnungszeichen in einer sich breit machenden politischen Resignation und wirtschaftlichen Unsicherheit. „Wir Christen sind immer Boten der Hoffnung gegen die Resignation, denn die Welt braucht das Evangelium mehr denn je. Die Hauptsache muss die Hauptsache bleiben, darin müssen wir uns weiterhin stützen und ermahnen.“ Das Haus solle ein Zentrum sein und die Menschen sollen hier nicht nur Menschen sondern vor allem auch dem lebendigen Gott selbst begegnen.
Architekt Tobias Lemnitzer ging auf die Baugeschichte der eingeweihten Häuser ein. „Es liegt eine intensive 19-monatige Bauzeit hinter uns, die am 21.04.2008 mit dem Umbau im „Haus der Hoffnung“ begonnen hat. Unter beengten und nicht immer einfachen Verhältnissen habe es eine „Allianz am Bau“ gegeben. „Wir haben alle gemeinsam, zügig und qualitativ wertvoll an einem gemeinsamen Ziel gearbeitet“, betonte der Architekt, bevor er symbolisch den Schlüssel an Hausleiter Reinhard Holmer übergab.
Direktor Reinhard Holmer betonte, dass die Allianz in der Rückschau immer wieder Gottes Führung erlebt habe. Mit der Wiedervereinigung 1990 hätten sich Möglichkeiten ergeben neue Schritte zu gehen. Für ihn sei der einstimmige Beschluss des Hauptvorstandes das Bauvorhaben in Angriff zu nehmen ein Wunder und ein Wagnis gewesen. „Mit dem Umbau haben wir nicht nur die äußere Hülle, sondern auch die Infrastruktur des Hauses verändert. Hier ist etwas Nachhaltiges entstanden“, freute sich Holmer. Durch den Umbau sei ein Großteil der Gebäude barrierefrei. Zudem gebe es einen modernen und großzügigen Speisesaal, ein Cafe, das nicht nur den Hausgästen zur Verfügung stehen solle und einen neuen Andachtssaal als geistliche Mitte. „Dass das Haus so geworden ist, ist ein Zeugnis unseres Gottes“, betonte Holmer, der allen Mitarbeitern des Allianzhauses dankte, die in den vergangen zwei Jahren auf einer Baustelle gelebt und gearbeitet haben.
Junkermann: Ein Ausrufezeichen für die Region
Die Landesbischöfin der Evangelischen Landeskirche Mitteldeutschland, Ilse Junkermann freute sich, dass das Allianzhaus durch den Umbau und modernere Zimmer noch mehr Platz biete. „Das Haus ist ein Hoffnungszeichen für eine Region, in der Christen eine Minderheit darstellen. Diese Herausforderungen müssen wir annehmen, in einer Region in der die Menschen Gott scheinbar vergessen haben. Ich hoffe, dass die Menschen in diesem Haus in Zukunft neues hören, Verborgenes wiederentdecken und es so zu einem Ausrufezeichen für die Region und für die Kirche wird.“
Johanna Arenhövel, die Gleichstellungsbeauftragte der thüringischen Landesregierung, die in Vertretung für Ministerpräsidenten Christine Lieberknecht die Grüße des Freistaats Thüringen überbrachte, wünschte sich, dass das eine Stätte der Begegnung bleibe. „Es war ein Projekt, das mit viel Mühe und Energie bewältigt wurde. Es ist ein wunderbares Zeichen, dass viele Christen aus Deutschland Bausteine erworben haben. Wir hoffen, dass gestützt auf dem christlichen Wertefundament viele Impulse aus dem Kernland der Reformation ausgehen. Wir Christen brauchen Orte der Begegnung und Oasen“, so Johanna Arenhövel.
Das Gemeinsame betonen und die Kräfte bündeln
Dr. Hermann Barth, Präsident des Evangelischen Kirchenamtes der EKD erachtete das „Haus der Treue“ als Fingerzeig dafür, wem der Neubau zu verdanken sei. Er überbrachte die Grüße des Rates der EKD. „In einer Zeit, in der es die Stimme des Evangeliums nicht leicht hat, gilt es die Kräfte zu bündeln und das Gemeinsame stark zu machen.“ Präses Ansgar Hörsting, der für das Präsidium der Vereinigung Evangelischer Freikirchen sprach, verband mit dem Neubau die Hoffnung, dass ein kreativer und beweglicher Gott, auch in Bad Blankenburg weiter Raum für neue Bewegung schaffe: „Ich wünsche Ihnen die Erfahrung, dass Gottes Geist Neues schafft und sie diesem nachspüren.“
Zur offiziellen Einweihung waren zahlreiche Vertreter der Kirchen und Freikirchen, aus Kommune und Landkreis, frühere und jetzige Mitarbeiter, Beter und Spender, Dienstleister sowie Freunde und Förderer der Deutschen Evangelischen Allianz gekommen, umrahmt von den „Thüringer Blechbläserkreis“.