24.09.2009

Führender Evangelikaler gegen Rückzug aus Afghanistan

Generalsekretär der Asiatischen Allianz befürchtet „heilloses Chaos"

Führender Evangelikaler gegen Rückzug aus Afghanistan

Generalsekretär der Asiatischen Allianz befürchtet „heilloses Chaos"

Wetzlar (idea) – Gegen einen militärischen Rückzug des Westens aus Afghanistan wendet sich der Generalsekretär der Asiatischen Evangelischen Allianz, Richard Howell (Neu Delhi). Ein Abzug der internationalen Streitkräfte würde das Land in ein „heilloses Chaos" stürzen, sagte der Inder in einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea in Wetzlar. Die Folge wäre ein rücksichtsloses diktatorisches Regime der radikal-islamischen Taliban. Sie unterdrückten das eigene Volk, und ihre Herrschaft gründe nicht auf moralischen Werten. Ihr Geld bezögen sie aus dem Rauschgifthandel und anderen trüben Quellen. Howell: „Es ist eine bösartige Bewegung." Die Taliban und das mit ihnen verbundene Terrornetzwerk El Kaida planten von Afghanistan aus Anschläge in Ländern der freien Welt. Sie bedrohten auch Indien. Dagegen müsse sich die zivilisierte freie Welt erheben und die Kräfte bündeln, um Afghanistan zu stabilisieren. Das habe höchste Priorität, so Howell.

Taliban – Schandfleck für Islam

Er wies darauf hin, dass die Taliban und El Kaida auch in Pakistan präsent seien - ein Land, das die Atombombe besitze. Pakistan gebe sein nukleares Geheimwissen an einige Nachbarländer weiter, etwa Iran. Es sei nicht auszudenken, was passieren könnte, wenn diese Bomben den Taliban in die Hände fallen würden. Howell bezeichnete diesen Terrorismus als Schandfleck für den Islam. Die Welt brauche auch eine Stimme aus dem Islam heraus, die dieses „Taliban-El-Kaida-Leiden" bekämpfe. Howell befand sich auf einem Deutschlandbesuch mit dem Hilfswerk Open Doors (Kelkheim bei Frankfurt am Main). Die Asiatische Evangelische Allianz vereint evangelikale Dachverbände in 16 Ländern.