14.09.2009

“Forum Deutscher Katholiken“ für stärkere Zusammenarbeit von Christen

Damit das menschliche Antlitz der Gesellschaft erneuert wird

“Forum Deutscher Katholiken“ für stärkere Zusammenarbeit von Christen

Damit das menschliche Antlitz der Gesellschaft erneuert wird

 

Aschaffenburg (idea) – Das „Forum Deutscher Katholiken" hat sich für eine stärkere Zusammenarbeit von Christen ausgesprochen. Zusammen mit „allen Menschen guten Willens" könnten sie erreichen, dass die Gesellschaft ihr menschliches Antlitz erneuert, heißt es in einer Resolution zum Abschluss des Kongresses „Freude am Glauben", der vom 11. bis 13. September in Aschaffenburg stattfand. Die mehr als 1.000 Teilnehmer forderten ein gemeinsames Eintreten für den Schutz des Lebens. Dazu gehöre mindestens eine Anpassung der Abtreibungsregelung an die Urteile des Bundesverfassungsgerichts, die unveränderte Strafbarkeit der Tötung auf Verlangen und ein besonderer Schutz von Ehe und Familie. Eine Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe wird abgelehnt, „weil sie grundsätzlich nicht mit der Ehe vergleichbare Zukunftsperspektiven eröffnen". Da jedes Kind einen Anspruch auf Vater und Mutter habe, lehnt die Resolution ebenso ein Adoptionsrecht für schwule und lesbische Paare ab. Eltern sollten Wahlfreiheit erhalten, ob und wann sie ihre Kinder in Fremdbetreuung geben. Außerdem wird gefordert, dass Sonn- und Feiertage als Tage der Arbeitsruhe, der seelischen und körperlichen Erholung, der Familie und der Pflege sozialer Kontakte besser geschützt werden.

Zustimmung bei Evangelischer Allianz: Gemeinsam gegen Atheismus

Diese Forderungen waren bei einem vorausgegangenen Podiumsgespräch von katholischen und evangelischen Lebensrechtsexperten, darunter Generalsekretär Hartmut Steeb (Stuttgart) von der Deutschen Evangelischen Allianz, erläutert worden. Gegenüber idea bezeichnete Steeb die Resolution als Appell an die Kirchen, der „zunehmenden atheistischen Propaganda und einem immer intensiveren Bestreben, die christlichen Wurzeln unserer Gesellschaft auszureißen", energischer entgegenzutreten. Gesellschaftliche Verantwortung auf der Grundlage christlicher Grundwerte könne nur gemeinsam wahrgenommen werden. Dazu zählte Steeb, nicht länger hinzunehmen, dass jährlich über mehr als 100.000 Kinder im Mutterleib getötet werden, sowie das Engagement für den staatlichen Schutz von Ehe und Familie.

Muslime als „natürliche Verbündete"

In einer weiteren Resolution beklagt das Forum, dass die Verdrängung des christlichen Glaubens in Europa eine „geistige Immunschwäche" bewirke. Dies führe zur Ausbreitung einer „Kultur des Todes", die die Gesellschaft stärker bedrohe als der Islam. Im Kampf gegen internationale Geburtenkontrolle, Abtreibung und Vermischung der Geschlechterrollen (Gender-Ideologie) betrachtet das Forum Muslime als „natürliche Verbündete". Das Recht von Muslimen auf freie Religionsausübung in Deutschland wird unterstützt. Sie müssten es aber ertragen, kritisch hinterfragt zu werden, wie auch sie das Christentum und die westliche Liberalität kritisieren dürften. An die Christen appellierten die Teilnehmer, „eindeutig zur Wahrheit ihres Glaubens zu stehen, damit sie einen echten Dialog mit dem Islam führen können". Für bedrängte Mitchristen in islamischen Ländern wird „ganz entschieden" Glaubensfreiheit eingefordert. Das „Forum Deutscher Katholiken" versteht sich als Zusammenschluss „papst- und kirchentreuer" Katholiken. Es wurde im September 2000 in Fulda gegründet und hat seinen Sitz im bayerischen Kaufering.