22.01.2007

Sri Lanka: Evangelikaler Pastor erschossen

Mitarbeiter der Evangelischen Allianz Sri Lankas auf offener Straße hingerichtet

Sri Lanka: Evangelikaler Pastor erschossen

Mitarbeiter der Evangelischen Allianz Sri Lankas auf offener Straße hingerichtet

C o l o m b o (idea) – In Sri Lanka haben staatliche Sicherheitskräfte einen evangelikalen Pastor erschossen. Er wurde verdächtigt, militanten tamilischen Separatisten anzugehören. Der 38-jährige Nallathamby Gnanaseelan wurde am 13. Januar in Jaffna auf offener Straße zuerst in den Bauch und dann in den Kopf geschossen. Sicherheitskräfte ließen ihn auf der Straße liegen, nachdem sie seine Bibel, seine Tasche, seinen Personalausweis und sein Motorrad an sich genommen hatten. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Christliche Solidarität Weltweit vermuteten die Sicherheitskräfte fälschlicherweise, dass er Sprengstoff transportierte. Der Pastor hatte zuvor seine Frau und seine Tochter ins Krankenhaus gebracht. Gnanaseelan war in der Evangelischen Allianz Sri Lankas engagiert.

Tausende willkürlich festgenommen

Die evangelikale Dachorganisation richtete einen Aufruf an die internationale Staatengemeinschaft, weitere Tötungen Unschuldiger zu verhindern. Tausende Bürger würden willkürlich festgenommen, misshandelt oder gefoltert. Es sei dringend nötig, eine dass die UNO die Menschenrechtssituation in Sri Lanka überwacht. Im früheren Ceylon flammen immer wieder Kämpfe zwischen Singhalesen und den „Befreiungstigern von Tamil Eelam“ auf. Im vorigen Jahr hat sich der Konflikt verschärft. Die Rebellen kämpfen für die Autonomie des Nordostens, der mehrheitlich von Tamilen bewohnt wird. Seit 1972 starben bei dem Konflikt mindestens 60.000 Menschen, davon mehr als 3.500 in 2006. Von den 19,2 Millionen Einwohnern sind etwa 71 Prozent meist buddhistische Singhalesen und zwölf Prozent hinduistische Tamilen. Christen und Moslems stellen jeweils rund acht Prozent.