03.08.2007

Viele Christen verhalten sich wie Atheisten

FeG-Präses: Im Alltag überwiegt der Kleinglaube

Viele Christen verhalten sich wie Atheisten

FeG-Präses: Im Alltag überwiegt der Kleinglaube

B a d B l a n k e n b u r g (idea) – Christen bekennen zwar vielfach mit Worten ihren Glauben, benehmen sich im Alltag aber häufig wie Atheisten. Das beobachtet der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Peter Strauch (Witten). „Wir glauben, dass Gott uns das ewige Leben schenkt. Aber wir vertrauen nicht darauf, dass er uns auch im Alltag versorgt“, kritisierte Strauch bei der Hauptkonferenz der Deutschen Evangelischen Allianz am 3. August im thüringischen Bad Blankenburg. Es falle Christen nicht schwer, den großen Glaubenssätzen schnell zuzustimmen. Aber im alltäglichen Leben überwiege häufig der Kleinglaube, so Strauch. Das sei schon das große Problem des Gottesvolkes im Alten Testament gewesen. Strauch ermutigte die mehr als 1.000 Zuhörer dazu, Gott auch im Alltag zu vertrauen. „Warum sollte der, der uns das ewige Leben schenkt, nicht auch im Kleinen für uns sorgen“, fragte er. Die wenigsten hätten verstanden, dass nicht sie „die Macher“ sind, sondern Gott selbst.

Christen fragen nicht nach Gottes Willen

Als eine der größten Herausforderungen für Christen, ihren Glauben auch im alltäglichen Leben zu bewähren, bezeichnete der Theologe den Ungehorsam. Anstatt danach zu fragen, wie sie Gott mit ihrem Tun erfreuen könnten, fragten auch viele Pietisten, was gerade noch erlaubt sei. Auf diese Weise bewegten sie sich immer am Rande des Verbotenen. Sie versuchten so nah wie möglich an den Abgrund heranzukommen, aber nicht hineinzufallen. Strauch ermutigte zur regelmäßigen Bibellektüre. Viele Fromme bäten Gott um Wegweisung, „wo Gott seinen Willen in der Bibel doch klar formuliert hat“. An der Allianzkonferenz nehmen in diesem Jahr rund 2.500 Menschen teil.