10.10.2006

Streit um Schöpfungslehre: Schulüberprüfung beendet

Staatliches Schulamt: Kein Verstoß gegen Vorgaben der Lehrpläne

Streit um Schöpfungslehre: Schulüberprüfung beendet

Staatliches Schulamt: Kein Verstoß gegen Vorgaben der Lehrpläne

G i e ß e n (idea) – Die Kontroverse um Schöpfungslehre im Biologieunterricht zweier Gießener Schulen ist für das Staatliche Schulamt beendet. Eine Überprüfung der privaten christlichen August-Hermann-Francke-Schule und dem an der staatlichen Liebigschule tätigen Biologie-Lehrer Wolfgang Meyer ergab keine Beanstandungen. „Für mich ist das Prüfungsverfahren abgeschlossen“, so Schulamtsleiter Heinz Kipp. Beide Schulen hätten die Vorgaben des Lehrplans eingehalten. „Weder an der Qualifikation der Lehrkräfte noch am Erreichen der staatlichen Abschlüsse bestehen Zweifel“, so Kipp. Er verwies auch auf den Lehrplan für das Fach Biologie in der Jahrgangsstufe 13. Dort ist festgelegt: „Auseinandersetzungen mit philosophischen und religiösen Aussagen müssen die naturwissenschaftliche Diskussion ergänzen und erweitern.“ Der deutsch-französische Kulturkanal Arte hatte am 19. September im Rahmen eines Themenabends „Christlicher Fundamentalismus“ berichtet, dass an den zwei Gießener Schulen die Schöpfungslehre als Alternative zur Evolutionstheorie unterrichtet worden sei. Dies hatte eine breite öffentliche Debatte ausgelöst, in die sich auch die hessische Kultusministerin Karin Wolff (CDU) einschaltete. Sie sprach sich für eine fächerverbindende Auseinandersetzung mit Religion und Biologie aus.

Schulleiter Jost erfreut über breite Solidarität der Christen

Der Leiter der August-Hermann-Francke-Schule, Lothar Jost, zeigte sich gegenüber idea erleichtert über das Ergebnis: „Ich habe aber auch nichts anderes erwartet.“ Zu keinem Zeitpunkt habe man gegen bestehende Lehrpläne verstoßen. Bei allen Medien, die im Zusammenhang mit der Berichterstattung über den Schulstreit falsche Tatsachenbehauptungen über seine Schule aufgestellt hätten, seien inzwischen Gegendarstellungen eingereicht worden. Spiegel-online und HR-Inforadio hätten diese Gegendarstellungen bereits veröffentlicht. Jost zeigte sich zugleich erfreut darüber, dass sehr viele Christen – nicht nur Eltern von betroffenen Schülern – sich in dem Fall an die Seite der August-Hermann-Francke-Schule gestellt sowie in Leserbriefen und anderen Reaktionen Partei für christliche Überzeugungen ergriffen hätten.