23.03.2005

Offener Brief gegen Pilotprojekt: Schüler sollen „Sexperten“ werden

Ministerien sollen Sexualaufklärung durch 14jährige verbieten

Offener Brief gegen Pilotprojekt: Schüler sollen „Sexperten“ werden

Ministerien sollen Sexualaufklärung durch 14jährige verbieten

G i e ß e n (idea) – Hessische Eltern fordern die Einstellung eines sexualpädagogischen Projekts, das die Beratungsorganisation „Pro Familia“ an Schulen anbietet. Sie schult 14- und 15jährige Jugendliche, damit sie als „Sexperten“ Mitschülern Aufklärungsunterricht erteilen können. Vorgesehene Themen sind unter anderem Sexualität, Verhütung und Schwangerschaftsabbruch. Der Bundesverband der Betriebskrankenkassen fördert dieses Projekt, das bei zahlreichen Eltern auf heftigen Protest gestoßen ist. Mit einem Offenen Brief, den der Arbeitskreis Lebensrecht der Evangelischen Allianz Gießen anregte, appellieren sie an Kultusministerin Karin Wolff und Sozialministerin Silke Lautenschläger (beide CDU), das Projekt zu verbieten. Sie seien entsetzt, daß Jugendliche in der Pubertät, die gute Vorbilder zur eigenen Wertebildung brauchten, von ebenfalls pubertierenden Jugendlichen unterrichtet werden dürfen. Pro Familia trage zur Frühsexualisierung von Jugendlichen bei. Die Organisation betrachte Abtreibung als Mittel der Familienplanung, kämpfe für die völlige Straffreiheit von Abtreibungen und empfehle auch die Abtreibungspille als Verhütungsmittel. „Wir fragen Schulleitungen, Schulamt und Kultusministerium, ob hier nicht dringender Handlungsbedarf besteht, um ethisch nicht vertretbare, medizinisch gefährliche und sachlich einseitige Propaganda zu verhindern“, heißt es in dem Offenen Brief. Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Hans-Jürgen Irmer (Wetzlar), teilt die Kritik am Pro-Familia-Projekt. 14jährige seien überfordert, wenn sie Mitschülern Aufklärungsunterricht erteilen sollte, so der frühere Lehrer.