15.12.2005

Vielseitig evangelikal engagiert: Rosmarie Holland wird 70

Ihr Vorschlag: Frauen-Gebetstreffen in der Allianzgebetswoche

Vielseitig evangelikal engagiert: Rosmarie Holland wird 70

Ihr Vorschlag: Frauen-Gebetstreffen in der Allianzgebetswoche

T ü b i n g e n, 16. Dezember 2005 (idea) - Eine der vielseitigsten evangelikalen Frauen vollendet am 23. Dezember ihr 70. Lebensjahr: Rosmarie Holland (Tübingen). Sie prägte maßgeblich zahlreiche Frauenorganisationen, darunter die Arbeitsgemeinschaft Biblische Frauenarbeit (ABF), den Verein „Filia - Christliches Forum für Frauen“ und die 2002 aufgelöste Sammlung Bekennender Evangelischer Frauen (SBEF) sowie die Weiterentwicklung von Frühstückstreffen für Frauen. Auch das württembergische „Forum Missionarischer Frauen“ geht auf ihre Initiative zurück. Daß die aus Westfalen stammende Theologin nach dem Studium nie Pfarrerin war, hängt mit ihrer persönlichen Entscheidung für Familie und Ehrenamt zusammen. Ihr Ehemann Martin Holland war zuletzt Dekan in Neuenbürg bei Pforzheim und von 1979 bis 1983 Präsident der württembergischen Landessynode. Das Ehepaar hat vier Kinder, von denen drei Theologie studierten und eines in die Diakonie ging. Grundsätzliche Bedenken gegen Frauen in kirchlichen Leitungsämtern hat Frau Holland nicht. Feministische Gedanken sollten die Kirche allerdings nicht prägen.

Weltgebetstag der Frauen und Frauen-Gebetstreffen in der Allianzgebetswoche

Bekannt wurde Frau Holland auch als kritische Begleiterin des Weltgebetstags, der sich ihrer Ansicht nach zu einer politisch-emanzipatorischen Aktion entwickelte, um Frieden und Gerechtigkeit in der Welt zu schaffen. Damit das ursprüngliche Ziel des Weltgebetstags, Frauen verschiedener Konfessionen und Länder zum gemeinsamen Gebet einzuladen, bestehen bleibt und theologisch konservative Frauen weiter mitmachen können, veröffentlichte Frau Holland wiederholt „Ergänzungen“ und Arbeitshilfen zur offiziellen Weltgebetstagsliturgie. Ihre Kritik an der offiziellen Weltgebetstags-Liturgie, etwa am „Gebet zur Mutter Erde“ (1982) oder an der Soldarisierung mit palästinensischen Frauen, führten dazu, daß das Deutsche Gebetstags-Komitee (Stein bei Nürnberg) 1997 juristische Schritte gegen "Manipulationen sinnverfremdender und sinnentstellender Art" androhte. Frau Holland reagierte mit dem Vorschlag, künftig evangelikale Frauen-Gebetstreffen im Rahmen der jährlichen Allianz-Gebetswoche abzuhalten.