05.01.2004

Schluss mit der Bescheidenheit

Christen können viel bewirken, wenn sie vor allem beten<br />

Schluss mit der Bescheidenheit

Christen können viel bewirken, wenn sie vor allem beten

Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, hat für die Nachrichtenagentur idea einen Kommentar zur bevorstehenen Allianzgebetswoche verfasst, in dem er Mut zum Beten macht, weil Christen gerade durch das Gebet viel bewirken können.

Von Albert Einstein stammt die Erkenntnis, daß wir nur 10% unseres Gehirns nutzen würden. Und deshalb wirbt Scientology mit dem Versprechen, möglichst viel der noch verbleibenden 90% nutzbar zu machen. Ich hoffe nicht, mich dem Verdacht der Werbung für diese obskure Weltanschauung auszusetzen, wenn ich sage: Das ist keine schlechte Idee, Menschen klar zu machen, daß man nicht unter seinen Möglichkeiten leben muß. Denn das ist doch auch das großartige Angebot Gottes in Jesus Christus: Ihr müßt nicht mehr unter euren Möglichkeiten leben. Der ewig reiche Gott, der Erfinder, der Architekt, der Schöpfer dieses ganzes Universums bietet uns die Freundschaft an, die tägliche Gemeinschaft, den praktischen Erfahrungsaustausch. Im Gebet dürfen wir ihm unsere Sorgen bringen und ihn um Wegweisung bitten für die neuen Schritte des Neuen Jahres. Warum sind wir eigentlich so bescheiden und nutzen dieses Angebot zu wenig?

Beter nehmen Einfluß

Dabei könnten wir doch ganz einfach aus der Bibel lernen. Mose war ein Mann des Gebets, der in der Fürbitte mit Erfolg für den Erhalt seines Volkes eintrat. Elia war ein Mann des Gebets, der sich Allein gegen Alle für Gottes Ehre einsetzte. Daniel war ein Mann, dem das regelmäßige Gebet zu seinem Gott wichtiger war als die Karriere. Aber gerade dadurch wurden sie im besten Sinne des Wortes einflußreiche Leute, die auch Großes bewirken konnten. Warum wollen wir nicht auch erwarten, daß Gott unser Beten erhört und wir so Einfluß nehmen können auf viele Nöte in unserer Gesellschaft und in unserer Zeit?

Für ein „Jahr des Gebetes“

Jesus selbst hat auf viele Stunden des Schlafs verzichtet, um sich zu nachtschlafender Zeit in der Stille vor Gott Zeit zum Beten zu nehmen. Von den Jüngern von Jesus Christus wissen wir, daß sie sich täglich zum Beten trafen. Die Berufung von Paulus in den Missionsdienst ist ganz offenbar in einer Gemeinschaft des Gebets gefallen. Darum bin ich der festen Überzeugung, daß wir nichts nötiger brauchen als eine neue Erweckung zum Gebet. Wäre es eigentlich schlimm, wenn die Gebetsversammlungen in den Gemeinden stärker besucht wären wie die Gottesdienste? Nach dem „Jahr der Bibel“ wäre es ja vielleicht dran, daß sich die Kirchen einmal zu einem „Jahr des Gebets“ aufmachen. Ein Jahr, in dem der Schwerpunkt kirchlichen Handelns, das Thema der Synoden und Pfarrkonvente, wäre: Beten! Sich beschäftigen mit der Bedeutung und Praxis des Gebets, sowie mit der Zeit- und Krafteinteilung zugunsten des Betens. Denn Beter sind ja nicht die Ewig-Gestrigen, sondern die Menschen, die schon heute die Kommunikationsmöglichkeiten der Ewigkeit benutzen: das direkte Gespräch mit Gott.

Chance der Gebetswoche nutzen

Die Gebetswoche der Evangelischen Allianz, die wir jetzt vom 11. bis 18. Januar begehen, gibt die Chance, daß wir uns wenigstens einmal eine Woche lang darin üben, dem Gebet auch ganz praktisch Vorrang zu geben vor anderen Möglichkeiten des Zeitverbrauchs. Ich lade Sie ein, daran teilzunehmen, wenn in etwa 1250 Orten solche Veranstaltungen stattfinden. Und wo noch keine stattfinden? Beginnen Sie doch an ihrem Ort damit, dem Gebet Vorrang zu geben, treffen Sie sich mit anderen, die sie noch erreichen können und lassen Sie sich dadurch auch mit hineinnehmen in die Länder und Denominationen übergreifende Gebetsgemeinschaft. Können wir wirklich jetzt wesentlicheres tun?

Materialien zur Allianzgebetswoche über unsere homepage zu beziehen: www.ead.de