16.10.2001

Nuntius ergreift das Wort: Menschenwuerde nicht begrenzen

Berlin (ALfA). Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Giovanni Lajolo, hat nach einer Meldung der KNA davor gewarnt, die Wuerde des Menschen am Anfang und Ende des Lebens zu begrenzen. Diese Position der Kirche werde vielfach missachtet. Grund sei ein allumfassender Relativismus, der im Namen einer postmodernen Kultur das Klima der westlichen Welt seit Jahrzehnten praege. Viele Politiker stuenden der gentechnischen Revolution deshalb unvorbereitet gegenueber.

In diesem Zusammenhang aeusserte sich Lajolo auch zu der Frage, ab welchem Zeitpunkt einem Embryo die volle Menschenwuerde zustehe. Der erwachsene Mensch sei dasselbe individuelle Wesen wie die Zygote, aus der heraus er sich entwickelt habe. Deshalb muesse man fragen, ob das Gebot, Du sollst nicht toeten, eine geringere Verbindlichkeit habe, wenn der Mensch in hoeherem Masse schutzbeduerftig sei.