15.10.2001

Wunschbabies sind nicht planbar

Offenbar neue Eltern fuer Zwillinge von britischer Leihmutter gefunden

Wunschbabies sind nicht planbar

Offenbar neue Eltern fuer Zwillinge von britischer Leihmutter gefunden

San Francisco/London (ALfA) Fuer die Zwillinge einer britischen Leihmutter gibt es offenbar neue Adoptiveltern. Das meldet die Deutsche Presse-Agentur (dpa) unter Berufung auf britische Zeitungsmeldungen. Nach US-Medienberichten haben die urspruenglichen Eltern, das Anwaltsehepaar Martha Berman (47) und Charles Wheeler (50) aus San Francisco, ein "qualifiziertes" Paar ausgesucht, das an ihrer Stelle die Zwillinge adoptieren will. Berman und Wheeler hatten die Leihmutter Helen Beasley (26) ausgesucht, weil sie selbst keine Kinder bekommen koennen. Als fest stand, dass Beasley, die fuer ihre Dienste 44.000 Dollar erhalten sollte, nach der kuenstlichen Befruchtung Zwillinge erwartete, forderte das Anwaltspaar die Abtreibung eines der Kinder.

Daraufhin verklagte Beasley, die jetzt im sechsten Monat schwanger ist, wegen Vertrags-bruchs auf Schadenersatz verklagt und will nun selbst nach geeigneten Adoptiveltern suchen. Das Anwaltsehepaar beruft sich seinerseits auf Vertragsbruch, weil im Vertrag nur von einem Kind die Rede gewesen sei und es nicht mehr Kinder wollte. Beasley argumentiert sie sei bereits in der 13. Woche schwanger gewesen und haette das gesundheitliche Risiko nicht in Kauf nehmen wollen. Sie selbst habe ihre Auftragspartner bereits in der 8. Woche darueber informiert, dass sie Zwillinge erwarte. "Ich dachte, ich wuerde Leuten helfen, die alleine kein Baby zeugen konnten", zitiert die britische Zeitung "Mirror", der Beasley ein Interview gegeben hatte. "Und jetzt wollen sie Geld dafuer, dass jemand anders die Kinder in meinem Koerper adoptieren darf." Nach kalifornischem Recht ist Beasley weder juristisch noch biologisch die Mutter. Saemtliche Rechte liegen bei Berman und Wheeler, die jetzt 80.000 Dollar Entschaedigung fordern.

Beasley und das Anwaltspaar hatten sich vor einem Jahr auf einer Leihmuetter-Seite im Internet kennen gelernt. Im Maerz unterzog sich die Leihmutter mit den Spermien von Wheeler und der Eizelle einer Spenderin einer In-Vitro-Befruchtung. Inzwischen beschuldigen sich die beiden Parteien gegenseitig, Absprachen verletzt zu haben.