15.10.2001

Tod als "Faszination": Schweizer Krankenpfleger toetete 27 alte Patienten

Luzern (ALfA). Ein Schweizer Krankenpfleger hat 27 altersschwache Patienten getoetet. Dies meldet die Westfaelische Rundschau (Ausgabe vom 11.09.). Wie die Polizei des Kantons Luzern mitteilte, habe der 32jaehrige seine Opfer mit Beruhigungsmitteln betaeubt und ihnen dann einen Plastiksack oder ein Tuch auf das Gesicht gedrueckt. Der Krankenpfleger soll dem Zeitungsbericht zufolge zwischen September 1995 und Juni dieses Jahres in insgesamt sechs verschiedenen Heimen und Krankenhaeusern gearbeitet und dort seine Todesspur hinterlassen haben. Bereits Anfang Juli hatte der Schweizer die Toetung von neun Menschen gestanden. Er bezeichnete seine Taten als aktive Sterbehilfe. Als Motive gab er "Mitleid" und "Naechstenliebe" an. Erste Verdachtsmomente gegen den 32jaehrigen waren Anfang Juni aufgetaucht. Dem Heimarzt war aufgefallen, dass zwischen Dezember 2000 und Mai 2001 auf der Station zehn Kranke gestorben waren. Normalerweise werden auf dieser 18-Betten-Station pro Halbjahr ein bis zwei Sterbefaelle registriert. Als der Pfleger dann wegen Personalmangels zur Aushilfe auf einer anderen Station arbeitete und es dort auch einen Todesfall gab, kamen die Ermittler auf die Spur des Mannes. Mitte August soll der Pfleger versucht haben, sich selbst das Leben zu nehmen. Er wurde daraufhin voruebergehend in die psychiatrische Abteilung eines Krankenhauses in Luzern eingeliefert. Wie das Blatt weiter berichtet, haetten Studienkollegen ausgesagt, dass der Tod auf den Hobby-DJ "eine seltsame Faszination" ausgeuebt habe.