03.10.2001

Initiative "Stoppt PID & Klonen" mahnt mit bundesweiter Kampagne verantwortliche Forschung in Medizin und Biotechnik an

Berlin (ALfA). Mit einer Demonstration in Berlin und einer Pressekonferenz hat die Initiative "Stoppt PID & Klonen" am Samstag eine bundesweite Kampagne fuer eine verantwortliche Forschung in Medizin und Biotechnik gestartet.

Im Internet hat die Initiative, die nach eigenen Angaben derzeit von 28 Organisationen mit mehr als einer Million Mitgliedern unterstuetzt wird, das "Manifest fuer einen medizinischen Fortschritt nach menschlichem Mass" ver-oeffentlicht.

Darin fordert die Initiative:
Nein zur Selektion durch Praeimplantations-diagnostik (PID)
Nein zur Forschung mit Stammzellen menschlicher Embryonen
Nein zum reproduktiven und zum therapeutischen Klonen

In einer Pressemitteilung zum Kampagnenstart heisst es, die Initiative "Stoppt PID & Klonen" betrachte die Entwicklung der gegenwaertigen bioethischen Debatte in Deutschland mit grosser Sorge. In den letzten Jahren habe die medi-zinische Forschung zahllose beeindruckende und lebenserhaltende Erkenntnisse gewinnen koennen. Vieles davon habe - zum Wohle der Menschen - Eingang in Therapie und Verhuetung von Krankheiten gefunden.

Fuer Schlagzeilen sorgten derzeit jedoch vor allem solche Wissenschaftler und Politiker, die einen Fortschritt propagierten, der am Menschen vorbei fuehre und grundsaetzliche ethische Normen in Frage stelle. "Wer mit Hilfe von Medizin und Gentechnik menschliches Leben selektiert, zu Forschungszwecken zuechtet oder vernutzt, macht menschliches Lebens verfuegbar und legt Hand an die unantastbare Wuerde des Menschen."

 

Weiter heisst es: "Wir fordern statt dessen eine verantwortliche Forschung in Medizin und Bio-technik und treten ein "fuer einen Fortschritt nach menschlichem Mass", wie ihn auch Bundes-praesident Johannes Rau am 18. Mai in seiner "Berliner Rede" gefordert hat. Wir wehren uns entschieden gegen alle Tendenzen, Menschen nach ihren genetischen Merkmalen zu beurteilen und zu selektieren."

Die Initiative zeigte sich davon ueberzeugt, dass derartige Bestrebungen auch bei der ueber-wiegenden Mehrheit der Bevoelkerung auf Ablehnung stosse. "Um das sichtbar zu machen, haben wir die Kampagne "Stoppt PID & Klonen" ins Leben gerufen und im Internet unter www.stoppt-pid-und-klonen.de das "Manifest fuer einen medizinischen Fortschritt nach menschlichem Mass" veroeffentlicht."

 

Die Initiative fordert alle Organisationen, Verbaende und Vereine auf, sich diesen Forderungen anzuschliessen. "Denn, so heisst es in der Erklaerung weiter, "Niemand darf einem anderen Menschen aufgrund seiner Erbanlagen das Recht auf Leben verweigern. Niemand hat das Recht, das Erbgut eines Menschen als blosses Material zu nutzen oder sich patentieren zu lassen. Niemand darf andere mit Heilungsver-sprechen taeuschen, um ethische Normen zu relativieren."