01.05.2001

Alternative Sterben auch: Menschen würdig pflegen statt unwürdig töten

Berlin (ALfA). Die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland haben bessere Rahmenbedingungen für die Pflege gefordert. Die meldet die katholische Zeitung "Die Tagespost" (Ausgabe vom 26.04.) unter Berufung auf die katholische Nachrichtenagentur KNA. In Berlin kündigten sie als Kontrastprogramm die gemeinsame "Woche für das Leben" vom 19. bis 26. Mai unter dem Motto "Menschen würdig pflegen" an. "Die aktuelle Diskussion über das Euthanasie-Gesetz in den Niederlanden hat dem Thema unserer diesjährigen Woche für das Leben eine ungewollte und traurige Aktualität verliehen", erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann. Man werbe für Zuwendung und um Begleitung, wenn Menschen auf Hilfe angewiesen seien. "Auf die Kälte der Todesspritze antworten wir mit menschlicher Nähe und der Hilfe zur Bewältigung auch schwierigster Lebenssituationen." Der Vorsitzende des Rates der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Präses Manfred Kock, bekräftigte: "Wir sagen als Kirche ein entschiedenes Nein zur aktiven Sterbehilfe."

 

Von der Politik forderten die Kirchen bessere Rahmenbedingungen zur Betreuung der derzeit zwei Millionen pflegebedürftigen Menschen. Die Kirchen gehen davon aus, dass in den nächsten zehn Jahren allein bis zu 1,3 Millionen Menschen unter einer altersbedingten Verwirrtheit leiden. Diese Personen benötigten über Körperpflege und Ernährung hinaus Begleitung in ihrer seelischen und geistigen Lage.

(mehr dazu: die-tagespost.com)