17.06.2001

Klares Wort: Es gibt kein Recht auf menschenverbrauchende Forschung

Koeln (ALfA). Als "skandaloes und barbarisch" bezeichnete die Bundesvorsitzende der "Aktion Lebensrecht fuer Alle e.V." (ALfA), Claudia Kaminski, die juengsten Einlassungen des nordrhein-westfaelischen Ministerpraesidenten Wolfgang Clement (SPD) zum geplanten Import von embryonalen Stammzellen. In aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins "Focus" (Ausgabe vom 11.06) wird Clement mit den Worten zitiert, ein Importverbot fuer embryonale Stammzellen wuerde seiner Ansicht nach "gegen das Grundrecht der Forschungsfreiheit verstossen".

 

"Es gibt kein Recht auf menschenverbrauchende Forschung" sagte Kaminski. Selbstverstaendlich gebe es ein Recht auf Forschung, von dem in Deutschland auch reger Gebrauch gemacht werde. "Aber das Recht auf Forschung stoesst dort an Grenzen, wo Menschen geschaedigt oder gar getoetet werden. Wir betrachten ja auch einen Amoklauf nicht als gerechtfertigt, wenn der Todesschuetze Professor ist und seine Tat als wissenschaftliches Experiment ausgibt. Dass Clement das Recht auf freie Forschung bemueht, um den Import embryonaler Stammzellen in Deutschland durchzudruecken, ist skandaloes und barbarisch. Angesichts der Erfahrungen, die die Deutschen in der Zeit des Nationalsozialismus mit menschenvernichtender Forschung gemacht haben, sind Clements Forderungen besonders makaber", erklaerte Kaminski.

"Wer dem Embryo Lebensrecht und Menschenwuerde abspricht, muss dies zweifelsfrei begruenden". Einen solchen Beleg sei der nordrhein-westfaelische Ministerpraesident aber bisher schuldig geblieben. Die Bundesvorsitzende der ALfA forderte Bundeskanzler Schroeder auf, Clement zu stoppen. "Es muss doch moeglich sein, dass der SPD-Vorsitzende seinen Stellvertreter an die Leine nimmt, wenn Schroeder, wie er immer wieder betont, tatsaechlich keine uebereilten Schritte wuenscht", sagte Kaminski.

(mehr dazu: www.focus.de und www.alfa-ev.de)