10.06.2001

Vor den Augen Justitias: Rund 150 Abtreibungsgegner protestieren gegen vorgeburtliche Kindstoetungen vor dem Bundesverfassungsgericht

Karlsruhe (ALfA). Das gab es noch nie: eine genehmigte Demo in der Bannmeile des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG). Rund 150 Lebensrechtler (Gegner von Abtreibung, Praeimplantationsdiagnostik, verbrauchender Embryonenforschung, Euthanasie) nutzten die neue Freiheit am Samstag als erste. Dr. Claudia Kaminski, Vorsitzende der 11000 Mitglieder starken "Aktion Lebensrecht fuer Alle e.V." (ALfA), forderte das BVerfG auf, den Gesetzgeber wegen "Untaetigkeit" angesichts der gestiegenen Abtreibungszahlen zu ruegen. Das Gericht hatte dem Gesetzgeber 1993 eine "Nachbesserungspflicht" auferlegt. Kaminski: "Die Beratungsregelung ist gescheitert." Die Rednerin warnte vor einer Freigabe der PID. Ihr ausschliesslicher Zweck sei, Embryonen mit Gendefekt zu toeten. Dies widerspreche dem Diskriminierungsverbot des Grundgesetzes. Auf dem Karlsruher Marktplatz stoerten einige Autonome die Schlusskundgebung der friedlichen Lebensrechtler mit "Nazi"-Rufen und zerstoerten eine Plakattafel, zogen sich aber dann zurueck. Sie hatten die Demo der Lebensrechtler mit ebenfalls in Karlsruhe demonstrierenden Nazis verwechselt.

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