06.12.2001

Die Zeit ist reif: BVL fordert Initiative fuer einen "Klon-Sperrvertrag"

Berlin (ALfA). Die Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht (BVL), Claudia Kaminski, fordert die Bundesregierung auf, "die Initiative zu einer weltweiten Aechtung jeder Form des Klonens von Menschen zu ergreifen". Die Chancen fuer eine solche Initiative bezeichnete Kaminski als guenstig. Nachdem das amerikanische Repraesentantenhaus im Sommer einer Gesetzesvorlage zugestimmt habe, die sowohl das reproduktive als auch das Klonen zu Forschungszwecken verbiete, seien nun auch in Europa "wichtige Schritte in die richtige Richtung erfolgt", sagte Kaminski. So habe das Europaeische Parlament in der letzten Woche bei seiner Debatte ueber das VI. Forschungsrahmenprogramm beschlossen, dass es auch kuenftig keine EU-Foerdermittel, fuer Forschungsprojekte geben werde, bei denen Embryonen zu Forschungszwecken geklont werden sollten. Zudem habe jetzt auch der britische High Court, das oberste Zivilgericht Grossbritanniens, eine Verordnung fuer unzulaessig erklaert, mit der auf der Insel das sogenannte therapeutische Klonen Anfang des Jahres legalisiert worden war.

 

"Europa ist in dieser Frage auf dem richtigen Weg. Offenbar hat sich hier wie zuvor schon in den USA die Einsicht durchgesetzt, dass das reproduktive Klonen nur zu stoppen ist, wenn auch das Klonen von Embryonen zu Forschungszwecken verhindert wird", sagte Kaminski. Die Aerztin erinnerte daran, dass es heute "relativ leicht" sei, Embryonen zu transplantieren. "Was noch schwer faellt, ist das Klonen. Da es sich beim therapeutischen Klonen und beim reproduktiven Klonen um die gleiche Technologie handelt, kann, wer das eine erlernt, auch das andere." Ein "Klon-Sperrvertrag" koennte beidem einen Riegel vorschieben. Es stuende der Bundesregierung gut zu Gesicht, wenn sie eine entsprechende Initiative ueber die EU oder direkt bei den Vereinten Nationen starten wuerde, sagte Kaminski.