12.08.2001

Nein aus Bruessel zu menschlichem Klonen

Die Kommission der Europaeischen Union draengt die Mitgliedsstaaten, das Klonen von Menschen zu verhindern. "Diese Frage beruehrt sehr stark das menschliche Leben als solches und stellt uns vor ernste ethische Probleme", zitiert die Financial Times Deutschland (Ausgabe vom 09.08.) EU-Forschungskommissar Philippe Busquin. Zudem habe das Klonen von Menschen keinen wissenschaftlichen Wert und koenne dem Image der Wissenschaft sogar schaden, betonte der Belgier.

Bis Ende des Jahres solle die Ethik-Gruppe der EU-Kommission Empfehlungen vorlegen, ob die Biopatentrichtlinie geaendert werden muesse. Er sei "prinzipiell" gegen das Klonen von Menschen, sagte Busquin. Er schloss aus, dass die EU in diese Richtung gehende Projekte finanzieren werde. Er habe deshalb nicht die Absicht, das im Februar vorgelegte 6. Forschungsrahmenprogramm zu aendern. Darin seien weder Gelder fuer das Klonen von Menschen noch fuer die Forschung an embryonalen Stammzellen vorgesehen. In der Vergangenheit hatte Bruessel entsprechende Anfragen von Unternehmen bereits zurueckgewiesen.

Eine Sprecherin der EU-Kommission appellierte am vergangenen Mittwoch an die Mitgliedstaaten, so schnell wie moeglich Gesetze zum Verbot des reproduktiven Klonens zu erlassen. Die nationalen Regelungen innerhalb der EU sind derzeit sehr unterschiedlich. Unterdessen prueft laut der FTD die Ethik-Gruppe der EU-Kommission ethische und rechtliche Fragen zum Patentschutz biotechnischer Erfindungen in der EU. Einige EU-Staaten weigern sich bislang, die Biopatent-Richtlinie in nationales Recht umzusetzen.