07.08.2000

105. Allianzkonferenz in Bad Blankenburg mit Ermutigung zu kompromisslosem Christsein beendet

„Biblische Kraftnahrung“ für 3.000 Christen - zwei Drittel jünger als 30 Jahre<br />

105. Allianzkonferenz in Bad Blankenburg mit Ermutigung zu kompromisslosem Christsein beendet

„Biblische Kraftnahrung“ für 3.000 Christen - zwei Drittel jünger als 30 Jahre

B a d B l a n k e n b u r g, 6. August 2000 (idea) - Mit einer Ermutigung zu kompromisslosem Christsein endete am 6. August im thüringischen Kurort Bad Blankenburg die 105. Jahreskonferenz der Deutschen Evangelischen Allianz. Unter dem Motto "Worauf es ankommt" befassten sich rund 3.000 Christen fünf Tage lang mit der Bedeutung des christlichen Glaubens für das persönliche Leben und die Gesellschaft. Wie in den Vorjahren waren etwa zwei Drittel der Teilnehmer jünger als 30 Jahre. Neben Auslegungen biblischer Texte und Seminaren zu aktuellen Fragen, etwa der Bedeutung von Ehe und Familie und die Sorge um zunehmende Gewaltbereitschaft, standen seelsorgerliche Begegnungen im Mittelpunkt der Konferenz. Nach Ansicht des Allianz-Generalsekretärs Hartmut Steeb (Stuttgart) haben die Redner ein Kontrastprogramm zur Spaß- und Erlebnisgesellschaft aufgezeigt. Suchende Menschen hätten ein Recht auf Antworten auf Fragen nach dem Lebenssinn. Es sei deutlich geworden, dass der christliche Glaube attraktiv sei, wenn er alltagsnah vorgestellt werde. Die für die Blankenburger Konferenz typische Konzentration auf „biblische Kraftnahrung“ widerlege alle, die das Evangelium möglichst wenig anstößig vermitteln wollten, so Steeb gegenüber idea. In 15 Bibelarbeiten seien Maßstäbe für den Umgang mit Geld, Zeit und Sexualität herausgearbeitet worden. Dabei habe man auch vor Selbstkritik nicht zurückgescheut. Evangelikalen Christen falle es meist leichter, sexuelle Fehlentwicklungen in der Gesellschaft anzuprangern, als die biblischen Warnungen vor Geiz und dem Sammeln von Schätzen auf sich selbst zu beziehen, zitierte Steeb aus einer Bibelarbeit.

„Unikum“ in der kirchlichen Tagungs-Landschaft

Der 2. Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Präses Peter Strauch (Witten) vom Bund Freier evangelischer Gemeinden, bezeichnete die Bad Blankenburger Allianz-Konferenz als ein „Unikum“ in der kirchlichen Tagungs-Landschaft. Bei keiner anderen mehrtägigen Veranstaltung gebe es eine so breite Mischung von Generationen, Konfessionen und Bundesländern. Die Beteiligung ausländischer Gäste unterstreiche den völkerverbindenden Charakter des christlichen Glaubens. In diesem Jahr kamen Besucher aus Russland, Ungarn, Slowakei, Rumänien, Italien, Luxemburg und der Schweiz. Die Referenten hätten sich nicht gescheut, kirchliche „Tabuthemen“ wie „Hölle“ und „ewige Verlorenheit“ anzusprechen.

Meinungsbildung durch "gewissenweckende Verkündigung"

Nach Angaben des Direktors des Allianz-Zentrums, Pastor Reinhard Holmer (Bad Blankenburg), haben viele Konferenzbesucher seelsorgerlichen Rat in beruflichen und familiären Fragen gesucht. Im Vergleich zum Vorjahr hätten mehr Besucher nach Orientierung in praktischen Lebensfragen gesucht. Durch "gewissenweckende Verkündigung" hätten die Referenten zur Meinungsbildung beigetragen.

Thüringischer Landesbischof dankt Konferenzbesuchern

Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Thüringen, Roland Hoffmann (Eisenach), dankte den Konferenzbesuchern für ihre Verbundenheit mit den Kirchen. In vielen Gemeinden gehörten Allianz-Leute zu den treuesten Mitarbeitern. Außerdem machten sie die Einheit der Christenheit öffentlich. Der Bischof kündigte an, auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand im nächsten Mai Allianz-Konferenzen zu besuchen.

Mahnung nach Concorde-Absturz: Nicht die Ewigkeit vergessen

Der Generalsekretär der Europäischen Evangelischen Allianz (EEA), Gordon Showell-Rogers (London), erinnerte an den Absturz des Concorde-Flugzeugs bei Paris mit 113 Toten. Die Passagiere seien umgekommen, bevor sie ihre 20.000 Mark teure Traumreise genießen konnten. Ihr tragisches Schicksal entspreche einem Gleichnis von Jesus Christus, wonach Reichtum nicht dazu führen dürfe, dass man die Ewigkeit vergesse. Wahrscheinlich habe keiner der Concorde-Reisenden beim Abflug damit gerechnet, wenige Minuten später vor Gottes Thron zu stehen, anstatt nach vier Stunden in New York zu landen. Auch der Jugendevangelist Theo Lehmann (Chemnitz) mahnte, die in der Bibel ausgesprochene Einladung in den Himmel rechtzeitig anzunehmen. Wer sich gegen Jesus Christus entscheide, unterschreibe sein geistliches Todesurteil, sagte er bei einer Evangelisation.

Nein zur Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften mit Ehe

Der Generalsekretär des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften), Theo Schneider (Dillenburg), forderte die Christen zu gesellschaftspolitischem Engagement auf. Gesetzesvorhaben, die mit biblischen Leitlinien unvereinbar seien, müsse laut und eindeutig widersprochen werden, sagte er im Blick auf die beabsichtigte Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften mit der Ehe. In einer Auslegung des Gleichnisses vom „reichen Mann und dem armen Lazarus“ plädierte der Direktor des Evangeliums-Rundfunks ERF, Jürgen Werth (Wetzlar), für eine Umverteilung des weltweiten Wohlstands. Andernfalls kämen die „Lazarusse“ aus der Dritten Welt und holten sich mit Gewalt, was die reichen Nationen ihnen vorenthielten.