28.02.2016

7. „Demo für alle“

Rund 4.500 Bürger demonstrierten für Ehe und Familie, Polizei musste auch die 7. „Demo für alle“ in Stuttgart vor Linksextremen schützen

„Demo für alle“ Stuttgart 28.2.2016

7. „Demo für alle“

Rund 4.500 Bürger demonstrierten für Ehe und Familie,

Polizei musste auch die 7. „Demo für alle“ in Stuttgart vor Linksextremen schützen

Stuttgart (idea/DEA) – In Stuttgart haben Tausende Bürger für den Schutz von Ehe und Familie und gegen Sexualisierung und Gender-Ideologie demonstriert. Nach Angaben des Aktionsbündnisses „Demo für alle“ nahmen am 28. Februar rund 4.500 Menschen an der Versammlung und einem anschließenden Bekenntnismarsch durch die Innenstadt teil. Die Polizei war mit mehreren Hundert Beamten vor Ort, um die Demonstranten vor den Protesten vor allem linksextremer Gruppen zu schützen. Bei einer von insgesamt sieben Gegendemonstrationen kritisierte das Bündnis „Vielfalt für alle“, dass „konservative, rechtspopulistische und religiös-fundamentalistische Kräfte“ derzeit im großen Stil versuchten, „ihr verengtes Menschen- und Familienbild zur Norm zu erklären“.

Steeb: Schluss mit der grünen-roten „Basta-Politik“

Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), warf Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) eine „Basta-Politik“ vor. Die Landesregierung wolle mit dem „Aktionsplan für Akzeptanz und gleiche Rechte“ und mit dem „Bildungsplan“ eine „gottlose Kulturrevolution von oben“ durchsetzen. Steeb forderte, dass Ehe und Familie weiterhin geschützt würden. Er rief auch dazu auf, die „Natürlichkeit“ zu achten: Kinder kämen als Jungen oder Mädchen zur Welt und nicht als eines von 50 oder mehr Geschlechtern. Unterstützer der Gender-Bewegung gehen davon aus, dass es nicht nur Männer und Frauen gibt, sondern rund 50 Geschlechtsidentitäten dazwischen.

Von Beverfoerde: Landesregierung will die gesamte Gesellschaft umerziehen

Nach Ansicht der Koordinatorin der „Demo für alle“, Hedwig Freifrau von Beverfoerde (Magdeburg), strebt die grün-rote Landesregierung mit dem Bildungsplan eine „Umerziehung der gesamten Gesellschaft“ an. Sie sei fest im Griff von Ideologen, die ihre Gender-Agenda rücksichtslos weiter vorantreiben würden. Von Beverfoerde kritisierte, dass sich beim Symposium „Gender und Sexualpädagogik auf dem Prüfstand der Wissenschaften“ am 23. Januar in Stuttgart weder die baden-württembergische Ministerin für Arbeit und Soziales, Katrin Altpeter (SPD), noch wissenschaftliche Vertreter der Gender-Theorie einer öffentlichen Diskussion gestellt hätten. Die katholische Publizistin Birgit Kelle (Kempen) sagte: „Wer Winfried Kretschmann wählt, wählt die Ideologen in seinen Ministerien mit, die für den Bildungsplan verantwortlich sind.“ Der katholische Weihbischof der Erzdiözese Salzburg, Andreas Laun, forderte, Kinder vor „der ideologischen Zwangsverformung durch die teuflische Lüge Namens Gender“ zu schützen.

Die „Demo für alle“ ist eine europaweite Bewegung

Der Vizepräsident der „Demo für alle“ in Frankreich, Albéric Dumont (Paris), berichtete, dass in seinem Land in den vergangenen drei Jahren Millionen Menschen für die traditionelle Familie auf die Straße gegangen seien. In Italien hätten zwei Millionen Bürger öffentlich gegen die Zerstörung von Ehe und Familie protestiert. Dumont rief die Demonstrationsteilnehmer dazu auf, die Europäische Bürgerinitiative „Mum, Dad and Kids“ (Mutter, Vater und Kinder) zu unterstützen. Sie möchte innerhalb eines Jahres eine Million Unterschriften in Europa sammeln. Ziel sei es, der Europäischen Kommission zu zeigen, dass „sie der Familie nichts anhaben kann“. Bei der „Demo für alle“ stellten die Initiatoren außerdem „Wahlprüfsteine“ für die Landtagswahl am 13. März vor.

Hier die Kurzansprache von Hartmut Steeb im Wortlaut

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kinder und Jugendliche, liebe Freunde!

Seit 63 Jahren bin ich Stuttgarter. Hier habe ich die ersten 40 Wochen als Insider im Körper meiner Mutter gelebt, vor über 62 Jahren erblickte ich das Licht der Welt. Hier bin aufgewachsen, zur Schule gegangen, habe ich eine Ausbildung gemacht, bin beruflichen Aufgaben nachgegangen, habe geheiratet und eine Familie gegründet, und bin älter geworden. Im Musterländle bin ich zu Hause. Und was wird aus diesem Musterländle?

Eine neue Politik des „Gehörtwerdens“ wollte der erste grüne Ministerpräsident einführen. Schluss mit der „Basta-Politik“ sollte sein. Bürgerbeteiligung sollte groß geschrieben werden. Aber er macht eine „Basta-Politik“. Es wird nicht transparent kommuniziert, welche Anregungen aus der Anhörung zu den Bildungsplänen jetzt in einer Endfassung aufgenommen werden und welche nicht. Warum? Was ist das für eine demokratische Gesinnung, wenn der Wortführer der bisher in Baden-Württemberg am stärksten unterstützten Petition aller Zeiten vom Kultusminister herabwürdigend behandelt und nicht als wichtiger Gesprächspartner eingeladen wird? Die Erklärung liegt auf der Hand: Mit dem „Aktionsplan für Akzeptanz & gleiche Rechte“ dieser Regierung und mit dem „Bildungsplan“, plant diese Regierung eine gottlose Kulturrevolution von oben. Wer sich diesem Vorhaben nicht anschließen will, wird wie ein Konterrevolutionär geächtet. Das ist inakzeptabel und fordert unseren demokratisch legitimierten, entschiedenen Widerspruch.

Wir stehen dagegen auf für eine demokratische, rechtsstaatliche und transparente Politik, die die verfassungsmäßigen Ziele einhält:

1.         Für den Schutz von Ehe und Familie, und zwar nicht uminterpretiert sondern wie seit Tausenden von Jahren geklärt, als die lebenslange öffentlich geschlossene Liebes- und Treuegemeinschaft zwischen einer Frau und einem Mann. Und Familie als eheliche Gemeinschaft mit Kindern.

2.         Für das natürliche Recht und die zuvörderst den Eltern – und eben nicht dem Staat – obliegende Pflicht zur Erziehung ihrer Kinder. Für die Erziehung im Geist des christlichen Sittengesetzes und für die  „Erziehung in der Verantwortung vor Gott“, wie es dann im noch geltenden baden-württembergischen Schulgesetz ausgedrückt ist.

Und wir stehen auf für Werte, die einst auch die Grünen vertreten haben:

1.         Wir treten ein für die Natürlichkeit.

Als Vater und Großvater habe ich öfter von den Leuten die Frage gehört, wenn man über die Geburt eines Kindes sprach: Und, was ist es? Ich sagte und sage dann immer gerne: „Ein Kind!“ Aber, glauben sie mir, die Menschen wollen immer wissen, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist. Warum ist das denn schon nach der Geburt so interessant? Man kann sich doch auch später entscheiden - so jedenfalls sagt es die Genderideologie. Liebe Freunde, das ist einfach nur lebensfremd und steht im Gegensatz zur Natur. Menschen werden, so hat es Gott gewollt, geboren, als männlich oder weiblich, nicht als eines von über 50 oder mehr Geschlechtern, das man sich dann im Laufe des Lebens aussucht und gegebenenfalls auch ein- oder mehrmals im Leben wechselt. Wir wollen nicht, dass solcher Unsinn schon in den Kindergärten und in den Schulen gelehrt wird.

2.         Und wir treten ein für Nachhaltigkeit. Wir stehen für die Bewahrung der Schöpfung. Das muss sich auch im    Bildungsplan auswirken.         Wir brauchen eine „Renaturierung des Bildungsplans“, eine Entgiftung von lobbyistischen Sonderinteressen. In zwei Wochen wird der baden-württembergische Landtag gewählt. Da gibt es eine 5%-Hürde. Es kann doch nicht sein, dass Minderheitengruppen, die sich nicht der Wahl stellen sondern im Huckepackverfahren           mitgenommen werden, so entscheidend die Zukunft unseres Landes bestimmen.

Wir brauchen eine Bildungsoffensive für Ehe und Familie, für die Übernahme nachhaltiger Verantwortung für die künftigen Generationen, also ein Ja zu Kindern. Kindern und Jugendlichen dürfen, nein sollen, in der Schule die sogenannten stereotypen Rollenverteilungen nicht ausgetrieben werden, sondern Jungen müssen darauf vorbereitet werden, dass sie später Väter sein können. Und junge Mädchen dürfen, sollen, müssen auch darauf vorbereitet werden, dass und wie sie später Mütter sein können. Anders geht es nicht. Das ist jedenfalls natürlich und nachhaltig und für unser Gemeinwohl unerlässlich. Wir brauchen eine gesunde Zukunft, auch fürs Musterländle. Darum stehen wir hier!

 

Ich danke Ihnen!

Videos der Redner: demofueralle.wordpress.com