29.11.2005

Bundesfamilienministerin: Evangelikaler Medienpreis ist „Wegweiser“

Günther Jauch: Auch Eltern siamesischer Zwillinge gehört der Goldene Kompaß<br />

Bundesfamilienministerin: Evangelikaler Medienpreis ist „Wegweiser“

Günther Jauch: Auch Eltern siamesischer Zwillinge gehört der Goldene Kompaß

B e r l i n (idea) – Als Wegweiser hat Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) den „Goldenen Kompaß“ gewürdigt, den der Christliche Medienverbund KEP (Konferenz Evangelikaler Publizisten) am 28. November in Berlin zum elften Mal verliehen hat. Die Auszeichnung stelle gelebtes Christsein vor und fordere zur Auseinandersetzung mit dem Glauben auf. Mit dem Goldenen Kompaß wurden unter anderen der Moderator von Stern-TV, Günter Jauch (Potsdam), sowie die Redakteure der Illustrierten Stern, Anette Lache, Frank Ochmann (beide Hamburg) und Anne Schönharting (Berlin) für ihre Berichterstattung über die siamesischen Zwillinge Lea und Tabea ausgezeichnet. Die Baptisten Nelly und Peter Block - Eltern der Zwillinge, bei deren Trennung im vorigen Jahr in den USA nur Lea überlebte - waren bei dem Festakt in der Französischen Friedrichstadtkirche anwesend. Die Ministerin wies darauf hin, daß Eltern behinderter Kinder immer wieder mit der Frage konfrontiert würden, warum sie nicht abgetrieben hätten. Den Stern-Journalisten sei es gelungen, die Blocks als Menschen zu porträtieren, die die Behinderung ihrer Kinder akzeptieren und die Entscheidung über Leben und Tod nicht selbst treffen, sondern sich durch ihren Glauben Gott verantwortlich fühlen. Jauch sagte, der Preis gehöre auch der Familie Block. Die Eltern hätten viele Menschen davon überzeugt, daß Behinderte ein Recht auf Leben haben. Im Laufe der Berichterstattung sei bei den Zuschauern eine Wandlung von Ablehnung über Nachdenklichkeit bis zu einem Ja zu behindertem Leben eingetreten.

Industrieller: Mutmacher braucht das Land

Ebenfalls mit dem „Goldenen Kompaß“ geehrt wurden die Redakteure der „Wirtschaftswoche“ Andreas Grosse Halbuer, Jochen Mai und Cornelius Welp (alle Düsseldorf) für einen Beitrag über Christen in der Wirtschaft. Friedhelm Loh (Haiger/Mittelhessen), Vorstandsvorsitzender der Friedhelm Loh Group und der Stiftung Christliche Medien (Witten), sagte, nichts brauche das Land nötiger als Mutmacher und Vorbilder, die Deutschland nicht nur als Sanierungsfall bezeichneten, sondern Wegweiser für positive Entwicklungen aufstellten.

Mit Respekt und Fairneß über Christen berichten

Den Nachwuchsjournalistenpreis der KEP erhielt der ZDF-Redakteur Carsten Behrendt (Berlin) für Beiträge über die Aktion „ProChristmobil“ und das Berliner Sozialwerk Arche. Der stellvertretende KEP-Vorsitzende, Wolfram Heidenreich (Haltern am See), würdigte, daß Behrendt Menschen, die den christlichen Glauben leben, ins öffentliche Gespräch gebracht habe. Die KEP-Vorsitzende, Margarete Kupsch-Loh (Haiger), sagte, alle Preisträger hätten es verstanden, mit Respekt, Fairneß und Kreativität über Menschen zu berichten, für die der christliche Glaube Grundlage ihres Handelns sei.

Baake: Christen als Fundamentalisten herabgesetzt

KEP-Geschäftsführer Wolfgang Baake (Wetzlar) ging auf den Streit um Evolution und Schöpfung ein, der in den USA und Deutschland entbrannt ist. So war der Thüringer Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) nach heftiger Kritik mit seinem Versuch gescheitert, auf einer Podiumsdiskussion einen der bekanntesten Vertreter der Schöpfungslehre, den Mikrobiologen Prof. Siegfried Scherer (München), zu Wort kommen zu lassen. Hier zeigt sich laut Baake eine mangelnde Toleranz gegenüber Andersdenkenden. Viele Christen würden abwertend als Fundamentalisten bezeichnet und so mit Islamisten gleichgestellt. Christen mißbrauchten ihre Berufung auf das Fundament Jesus Christus aber nicht zur Rechtfertigung von Gewalt, Haß und Intoleranz, sondern träten für Frieden, Liebe und Verständnis ein. Unter den über 200 Gästen der von ZDF-Redakteur Thorsten Alsleben (Berlin) moderierten Veranstaltung war auch der Präsident der Weltweiten Evangelischen Allianz Ndaba Mazabane aus Südafrika und der CDU-Bundestagsabgeordnete Hermann Gröhe (Neuss), der dem Rat der EKD angehört.