19.09.2019

„Marsch für das Leben“: Katholische Kirche dankt Teilnehmern

Kardinal Marx: Sie stehen öffentlich ein für den Schutz der Menschenwürde

Berlin (idea) – Die (katholische) Deutsche Bischofskonferenz unterstützt den „Marsch für das Leben“ am 21. September in Berlin. Dazu werden Tausende Teilnehmer aus ganz Deutschland erwartet. Sie verliehen öffentlich der Überzeugung Ausdruck, dass die Würde des Menschen unantastbar sei, schreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx (München), in einem Grußwort. „Dies ist besonders dann zu betonen, wenn das Lebensrecht eines ungeborenen oder schwerkranken Menschen infrage gestellt wird. Für Ihren beharrlichen Einsatz danke ich Ihnen herzlich.“ Das Leben sei eine wertvolle Gabe Gottes, die es bis zuletzt anzuerkennen gelte. Marx: „Dieser Glaube bewegt uns, solidarisch füreinander Sorge zu tragen. Er muss aus christlicher Sicht auch Grundlage aller politischen Debatten und wissenschaftlichen Forschungen sein. Denn er bewahrt uns davor, schwachen, zerbrechlichen Menschen ihren Lebenswert abzusprechen.“ Am diesjährigen Marsch nehmen von katholischer Seite zwei Bischöfe, Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Stefan Oster (Passau), teil sowie zwei Weihbischöfe, Florian Wörner (Augsburg) und Matthias Heinrich (Berlin). Weitere katholische Bischöfe haben schriftlich ihre Unterstützung erklärt.

Keine Grüße bisher von führenden Repräsentanten der evangelischen Kirche
Keine Grußworte gebe es bisher von der EKD und den leitenden Repräsentanten der Landeskirchen, sagte die Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht (BVL), Alexandra Maria Linder (Weuspert/Sauerland), gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Der BVL ist Veranstalter des Marsches. In der Vergangenheit hatten sich evangelische Bischöfe und Kirchenpräsidenten meist distanziert zu der Veranstaltung geäußert. Groß ist dagegen die Unterstützung durch die Deutsche Evangelische Allianz und die Freikirchen, so Linder. Der Allianzvorsitzende, Pastor Ekkehart Vetter (Mülheim an der Ruhr), und der frühere Generalsekretär des evangelikalen Dachverbandes, Hartmut Steeb (Stuttgart), haben ihre Teilnahme am Marsch zugesagt. Grußworte übermittelten der Generalsekretär des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden), Christoph Stiba (Wustermark bei Berlin), und der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Ansgar Hörsting (Witten). Den ökumenischen Abschlussgottesdienst werden der katholische Augsburger Weihbischof Wörner und der Bischof der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Hans-Jörg Voigt (Hannover), leiten. Im vergangenen Jahr hatte in dem Gottesdienst mit dem damaligen Greifswalder Bischof Hans-Jürgen Abromeit erstmals ein leitender Repräsentant der
Amtskirche gepredigt.

Gegendemos geplant – Bei einer spricht die Vorsitzende der Evangelischen Frauen In den Vorjahren musste der „Marsch für das Leben“ jeweils von Hunderten Polizisten vor linksradikalen Gegendemonstranten geschützt werden. Zu Protesten ruft ein „Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung“ auf, das unter anderem von den Parteien Bündnis 90/Die Grünen und „Die Linke“ unterstützt wird. Als Rednerin bei der Abschlusskundgebung ist auch die Vorsitzende der Evangelischen Frauen in Deutschland, Pfarrerin Susanne Kahl-Passoth (Berlin), angekündigt. Das linksradikale Bündnis „What the fuck!“ plant eine queer-feministische Gegendemo und Aktionen, die zeitgleich zum Marsch stattfinden sollen. Beide Bündnisse fordern, die Paragrafen 218 und 219 StGB zu streichen und damit ein Recht auf Abtreibung zu schaffen.