05.09.2019

Evangelistisch stark engagiert: Pfarrer Jürgen Blunck gestorben

Der Experte für Gemeindeaufbau wurde 86 Jahre alt

Essen (idea) – Er zählte zu den engagiertesten Vertretern eines missionarischen Gemeindeaufbaus in der evangelischen Kirche: Pfarrer Jürgen Blunck (Essen) ist am 3. September im Alter von 86 Jahren gestorben. Er war Gemeindepfarrer in Neukirchen-Vluyn, Solingen und Essen, wo er ab 1982 bis zu seinem Ruhestand 1998 in der Jesus-lebt-Gemeinde wirkte. Während seiner Amtszeit erhöhte sich die Zahl der Gottesdienstbesucher von 110 auf 260. Der Theologe hatte zahlreiche leitende Ehrenämter inne. So war er langjähriger Vorsitzender des evangelikalen Instituts für Gemeindebau und Weltmission (IGW/Essen), der Evangelischen Allianz Essen und des Verbundes biblisch-missionarischer Gemeinden in der rheinischen Kirche. Darüber hinaus hatte er 15 Jahre den Vorsitz des Rheinischen Pfarrerarbeitskreises für evangelistische Verkündigung, und war 18 Jahre Vorstandsmitglied im CVJM-Westbund. Außerdem engagierte er sich für die Aktion ProChrist. Steeb: Blunck hatte eine „echte Allianzgesinnung“ Ein Weggefährte Bluncks, der frühere Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), würdigte ihn als Mann mit „einer echten Allianzgesinnung“. Die geistliche Einheit und Gemeinschaft der Christen sei für Blunck zentral gewesen, um evangelistisch wirken zu können. Grundlage sei für ihn dabei das Vertrauen in die Verbindlichkeit des Wortes Gottes gewesen, sagte Steeb gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Er erinnerte an „die wunderbare Dienstgemeinschaft“ mit Blunck bei der ersten ProChrist-Evangelisation 1993 mit Billy Graham (1918–2018). Damals leitete der Pfarrer den ProChrist-Arbeitskreis in Essen, von wo aus die Veranstaltungen europaweit übertragen wurden. Gottesdienste sollten evangelistisch geprägt sein Blunck war auch Buchautor und verfasste zahlreiche Artikel für die Evangelische Nachrichtenagentur idea. In einem Beitrag „Senior ist man frühestens ab 75“ plädierte er für mehr missionarische Besuchsdienste. Er schlug vor, dass Christen der Generation 55plus alle Menschen ab 55 Jahren ihrer Umgebung regelmäßig – zum Beispiel vierteljährlich – besuchen. Im Blick auf den Gottesdienst vertrat er die Ansicht, dass dieser als „Freudenfest“ erlebt und evangelistisch geprägt sein soll. Blunck absolvierte zunächst eine kaufmännische Lehre und studierte dann zwei Semester Wirtschaftswissenschaften. 1955 erhielt er von Gott eine „klare Berufung“, Pfarrer zu werden. Seit 1959 war er mit der Autorin und Theologin Brunhilde Blunck (84) verheiratet. Sie adoptierten sieben Kinder.