15.10.2018

Europa: Tagung „Hoffnung für Europa“

Neue Zielgruppen für Jesus Christus gewinnen

An dem Treffen unter dem Motto „Einheit in Vielfalt“ nahmen 370 Vertreter von nationalen Allianzen, evangelikalen Netzwerken und Organisationen aus 37 Ländern teil

Tallinn (idea) – Mit einem Appell, Grenzen im Gemeindealltag zu überwinden, endete die Konferenz „Hoffnung für Europa“ der Europäischen Evangelischen Allianz (EEA) vom 8. bis 13. Oktober in der estnischen Hauptstadt Tallinn. An dem Treffen unter dem Motto „Einheit in Vielfalt“ nahmen 370 Vertreter von nationalen Allianzen, evangelikalen Netzwerken und Organisationen aus 37 Ländern teil. Der Professor für Missiologie an der Theologischen Hochschule Ewersbach des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Johannes Reimer (Bergneustadt), rief dazu auf, sich mit Grenzen in der Politik und Kultur und auch in der evangelikalen Szene nicht abzufinden, um neue Zielgruppen für den Glauben an Jesus Christus zu gewinnen.

Identitätskrise in Europa

Der britische Evangelist und Autor Steve Hollinghurst (Sheffield) sagte, dass Europa unter einer Identitätskrise leide, seitdem das Christentum immer mehr an Einfluss verloren habe: „Wir wissen nicht, wer wir sind.“ Er warnte vor der Gefahr, dass das daraus resultierende geistliche Vakuum von Ideologien gefüllt werde, die mit dem Christentum nichts zu tun hätten. Deshalb sei es unerlässlich, dass sich die Kirchen stärker als bisher in gesellschaftliche Fragen einmischten, um aus der Kraft Gottes heraus die gesellschaftlichen Spaltungen zu überwinden. Der polnische Geschäftsführer des Instituts „Quo Vadis“, Andrzej Turkanik (Salzburg), ging auf die Bedeutung der Bibel ein. Durch sie spreche Gott zu allen Menschen. Er warnte davor, die Gesellschaft in der Kirche in verschiedene Altersgruppen aufzuspalten: „Da dürfen wir nicht mitmachen.“ In der Kirche gebe es alle Generationen, nicht nur Jung und Alt. Ferner erinnerte er daran, dass man die Menschen lieben müsse, die man mit dem Evangelium erreichen wollen. „Dazu zählen auch jene, die wir nicht verstehen.“

Europa mit dem Evangelium erreichen

Der Präsident der Europäischen Evangelischen Allianz, Frank Hinkelmann (Petzenkirchen/Österreich), zog ein positives Fazit der Tagung. Viele Teilnehmer hätten eine neue Sicht bekommen, wie Europa mit dem Evangelium von Jesus Christus erreicht werden könne: „Wir stehen jetzt vor der Herausforderung, das Gehörte auch praktisch umzusetzen.“ Die Europäische Evangelische Allianz vertritt nach eigenen Angaben rund 15 Millionen Evangelikale.