14.07.2016

„Freispruch für alle“ bei christlicher Konferenz in Bad Blankenburg

(Bad Blankenburg) „Freispruch für alle“ lautet das Motto der diesjährigen Allianzkonferenz vom 27. bis 31. Juli 2016 in Bad Blankenburg. Das Thema bezieht sich auf die zentralen Aussagen des biblischen Briefes von Paulus an die Gemeinde in Rom. Darin fand Martin Luther die wesentlichen Erkenntnisse, die schließlich zur Reformation führen. In diesem Sinne versteht die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) als Ausrichter die Konferenz auch „als Vorgeschmack aufs Reformationsgedenken“, erklärte Hartmut Steeb, DEA-Generalsekretär und Gesamtleiter der Konferenz, die in diesem Jahr bereits zum 121. Mal stattfindet. Auch im kommenden Jahr wird sich die Allianzkonferenz mit Texten aus dem Römerbrief beschäftigen. 

Es sei seit jeher ein „besonderes Kennzeichen der Allianzkonferenz, dass sie sich mit zusammenhängenden Texten aus der Bibel beschäftigt“, sagte Steeb: „Wir wollen bewusst das biblische Wort nehmen und gezielt fragen: Was sagt es uns in unserer konkreten Situation heute? Auf der Konferenz laden wir dazu ein, die biblischen Aussagen ernst zu nehmen und auf das eigene Leben anzuwenden.“ 

An den Vormittagen gibt es jeweils Bibelarbeiten zu Abschnitten des Römerbriefes. Kulturveranstaltungen und Seminare nehmen diese Inhalte auf, bieten aber auch Informationen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen. So beschäftigen sich mehrere Angebote mit Fragen zu Flüchtlingen, dem Islam sowie zur derzeitigen Situation im Nahen Osten. Auch moderne Sklaverei und Menschenhandel werden thematisiert und Möglichkeiten des politischen Engagements diskutiert – neben verschiedenen Seminaren, die sich mit Fragen des persönlichen Glaubens und der Bibel befassen. Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und seit vielen Jahren regelmäßiger Gast bei der Allianzkonferenz, wird am Sonntag, 31. Juli, über „Religionsfreiheit in unserem eigenen Land“ sprechen. 

Seit 130 Jahren gibt es die Konferenz

Steeb betonte im Vorfeld der Konferenz die internationale Ausrichtung der Evangelischen Allianz: „Wir verstehen uns als Teil der Weltchristenheit und des Weltgeschehens.“ Die DEA suche mehr, als es bisher der Fall gewesen sei, die Zusammenarbeit mit Christen aus anderen Nationen, Sprachen und Kulturen. Steeb begründet das mit der Geschichte des Christentums: „Die christliche Gemeinde war von Anfang an eine globale, interkulturelle Bewegung.“ Das spiegele sich auch an den Referenten der Konferenz wider. So hält beispielsweise der gebürtige Libanese und Pfarrer der arabischsprachigen Gemeinde in Stuttgart Hanna Josua ein Seminar, die koreanische Theologin Mihamm Kim-Rauchholz hält eine Bibelarbeit und Denise Uwimana Reinhardt berichtet davon, wie sie den Völkermord in Ruanda überlebt hat. Außerdem wird die ukrainische Musikgruppe „Zhiwaja Kaplaja“ (Lebendiger Tropfen) ein Konzert geben. 

Bislang gibt es rund 900 Anmeldungen für die Konferenz in der Friedrich-Fröbel-Stadt Bad Blankenburg. Erwartet werden bis zu 2.500 Personen. Ein Großteil der Gäste reise ohne vorherige Anmeldung an, so die Erfahrung von Steeb. Etwa 100 ehrenamtliche Mitarbeiter stellen den Ablauf der Konferenz sicher.

Die Evangelische Allianz ist ein Netzwerk verschiedener evangelisch gesinnter Organisationen und Gemeinden. Gegründet wurde sie 1846 in London als interkonfessionelle Einigungsbewegung. In Deutschland gib es rund 1.000 örtliche Allianzen. Vorsitzender der DEA ist Dr. Michael Diener, der hauptamtlich Präses des innerkirchlichen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes ist. Die erste Allianzkonferenz in Bad Blankenburg fand 1886 statt. 

Pressematerial zur Deutschen Evangelischen Allianz und zur Konferenz finden Sie unter http://www.allianzhaus.de/konferenz/konferenz-2016/presse.html; Bilder von der Vorjahreskonferenz unter http://www.allianzhaus.de/konferenz/konferenz-2015/bilder-konferenz-2015.html.
Für Rückfragen steht Egmond Prill (0172/5210224) als Pressesprecher gern zur Verfügung.