20.01.2008

Herzstück ist das Gebet

Gordon Showell-Rogers stärkt deutschsprachige Allianzen – Zusammenarbeit in Gebetswoche verstärken – Mehr Verständnis füreinander

Herzstück ist das Gebet

Gordon Showell-Rogers stärkt deutschsprachige Allianzen – Zusammenarbeit in Gebetswoche verstärken – Mehr Verständnis füreinander

Stuttgart (21.01.2008). Der Generalsekretär der Europäischen Evangelischen Allianz Gordon Showell-Rogers (London) ermutigte beim jährlichen Treffen der Vorsitzenden und Generalsekretäre der Evangelischen Allianzen des deutschsprachigen Raums, die Gemeinden ethnischer Minderheiten in die Arbeit der örtlichen Allianzen einzubeziehen und deren Kompetenzen vermehrt zu nutzen. Auch soll die Vertretung der Evangelischen Allianz in Brüssel verstärkt werden. Gordon Showell-Rogers dankte den deutschsprachigen nationalen Allianzen für ihre Unterstützung der europäischen Arbeit.

Bei ihrer fünften Zusammenkunft seit 2004 standen auf Einladung der Deutschen Evangelischen Allianz in Stuttgart aktuelle Informationen über die Arbeit in den verschiedenen Allianzen im Mittelpunkt. Dabei wurde deutlich, dass die Allianzgebetswoche für alle drei nationalen Verbände „das Herzstück der Arbeit“ darstellt, wie der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Theo Schneider (Kassel), feststellte.

Arbeit in Schweiz wohlwollend beurteilt

Die Deutsch-Schweizer Allianz-Vertreter berichteten darüber, dass ihre Arbeit in der Öffentlichkeit wohlwollender als bislang beurteilt werde. Ende Januar beim Forum Evangelisation mit Ulrich Eggers und Thomas Penzel (Bad Liebenzell) werden 150 Teilnehmer erwartet. Geplant ist ein Künstlerforum mit eigener Preisvergabe. Auch in der Diskussion um den Bau von Minaretten in der Schweiz beteiligt sich die Evangelische Allianz mit Beiträgen. Zu Weihnachten 2008 soll eine Verteilzeitschrift für türkische Mitbürger herausgegeben werden. Während in der deutschsprachigen Schweiz und der Romandie die Christen aller Denominationen und Gemeinden einheitlich zusammen arbeiten, hat sich die Evangelische Allianz in der französisch-sprachigen Schweiz mit dem Freikirchenverband zusammen geschlossen. Seitdem werden Kirchengemeinden von der Reformierten Kirche aufgefordert, sich zwischen Landeskirche und der mit den Freikirchen fusionierten Evangelischen Allianz zu entscheiden. Gemeinden, die weiter Mitglied der Evangelischen Allianz bleiben wollen, werden aufgefordert, aus der Landeskirche auszutreten. „Diese Entwicklung wollen wir in der Deutsch-Schweiz vermeiden“, betonte deren Präsident Thomas Bucher (Zürich). Nach den maximal möglichen zwei Amtszeiten wird Bucher im Juni sein Amt abgeben.

Allianz-Zentrum wird ausgebaut

Für die Deutsche Evangelische Allianz stellt der Aus- und Umbau des Allianzhauses in Bad Blankenburg in diesem Jahr eine besondere Herausforderung dar. Dafür müsse man unter den örtlichen Allianzgruppen um Unterstützung werben. Die politische Arbeit und daraus folgende Aktionen haben gute Resonanz gefunden, so Generalsekretär Hartmut Steeb. Derzeit engagiert sich die Evangelische Allianz in der Stammzellendiskussion, setzt sich dabei für den Schutz des ungeborenen Lebens ein und stellt sich damit gegen jeden Versuch, den Stichtag für die Forschung mit embryonalen Stammzellen zu verschieben.

60 Partner in Österreich

Die Evangelische Allianz in Österreich hat inzwischen 60 Partner, die sich zu ihr zählen und sie finanziell unterstützen. Darunter Werke, Gemeinden und Firmen. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung“, sagt deren Generalsekretär Christoph Grötzinger (Bürmoos bei Salzburg). Ein neues Netzwerk unter Pädagogen, die Frauenarbeit „Prisca“ und die Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen sollen in die Arbeit der Allianz eingebunden werden. Der erstmals im Dezember 2003 durchgeführte Jugendgebetskongress wird künftig ganz unter dem Dach der Evangelischen Allianz stattfinden. Mit 5.000 Besuchern setzte die Allianzgebetswoche ihre erfreuliche Entwicklung fort. Die Österreicher werden unter dem Motto „Kickoff 2008“ sozial-missionarische Aktionen während der Fußball-Europameisterschaft durchführen. Diese lehnt sich stark an die 2006 in Deutschland zur Weltmeisterschaft durchgeführte kickoff-Initiative an. Kickoff 2008 arbeitet in Österreich stark mit der Aktion „Kirche 08“ des Ökumenischen Rates der Kirchen zusammen.

Beziehungspflege und Austausch

Eine intensivere Zusammenarbeit während der Allianzgebetswoche und eine gemeinsame Offensive zur stärkeren Beteiligung der Kirchengemeinden ist gemeinsames Anliegen der deutschsprachigen Allianz-Organisationen. Bei dieser Gelegenheit soll die Wichtigkeit des Gebets neu entdeckt, beworben und als ein Herzstück urchristlicher Gemeinschaft bewusst gemacht werden. „Das Anliegen, sich täglich zum Gebet zu treffen, nehmen wir damit auf“, so Steeb.

Die größte Bedeutung der gemeinsamen Treffen liegt in der Beziehungspflege und im persönlichen Austausch. „Die verschiedenen Allianzen tragen den Gegebenheiten vor Ort Rechnung und entwickeln sich sehr unterschiedlich“, betonte Grötzinger. Der Austausch zeige, welche Entwicklungen länderspezifisch sind und was gemeinsam machbar sei. Ein solches Feld gemeinsamer Aktivitäten sind das Gebetsheft mit täglichen Anliegen, die Initiative „30 Tage Gebet für die islamische Welt“, gemeinsame Themen und Termine in der Evangelischen Allianz-Gebetswoche und das Eintreten für Religionsfreiheit in der Welt und der nicht zu unterschätzende Wert persönlicher Freundschaft unter den Vorsitzenden und Generalsekretären. „Das entspannt ungemein. Man kann sich viel schneller absprechen und einigen, wenn man die Herzen in Gleichklang gebracht hat“, so Grötzinger.