07.01.2008

Appell an Christen: „Revierkämpfe“ aufgeben

Allianzgebetswoche: Führende Evangelikale mahnen zur Einheit

Appell an Christen: „Revierkämpfe“ aufgeben

Allianzgebetswoche: Führende Evangelikale mahnen zur Einheit

K a r l s r u h e / V e l b e r t (idea) – Mit dem Aufruf zur geistlichen Einheit der Christen hat am 6. Januar die diesjährige Gebetswoche der Evangelischen Allianz begonnen. Dazu werden im deutschsprachigen Europa an 1.500 Orten rund 400.000 Christen aus Landes- und Freikirchen erwartet. Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Jürgen Werth (Wetzlar), unterstrich die einigende Kraft der Gebetstreffen in Kirchen und Gemeindehäusern: „Wer drinnen gemeinsam Halleluja gesungen hat, kann sich draußen nicht wieder unbarmherzig die Leviten lesen.“ Christen gehörten zusammen, weil ihr Herz Jesus Christus gehöre, sagte der Direktor des Evangeliums-Rundfunks in einer Predigt vor rund 600 Zuhörern in Velbert bei Wuppertal. Den Allianz-Gedanken definierte er so: „Allianz ist, den eigenen Kirchturm nicht für den Nabel der Welt zu halten und die Sehnsucht nach Ergänzung.“ Allianz-Generalsekretär Hartmut Steeb (Stuttgart) rief in Karlsruhe Christen dazu auf, sich ganz am Willen Gottes und seinen Geboten auszurichten. Dies bedeute, sich auch in ethischen Fragen an die Aussagen der Bibel zu halten. So gelte es, staatliche Ordnungen einzuhalten, Sexualität nur in der Ehe zu praktizieren und ein Ja zu Kindern zu sagen. Abzulehnen seien dagegen etwa die gleichgeschlechtliche Partnerschaft, Neid und Geiz, sagte Steeb vor rund 1.000 Besuchern in der Stadthalle. Er warnte Christen auch davor, Kraft und Zeit in Revierkämpfen zu vergeuden. Sie sollten vielmehr gemeinsam mit einem Missionskartell dafür sorgen, dass noch viele Menschen für Jesus Christus gewonnen werden.

Für wöchentliche Allianzgebete vor Ort

Nach Ansicht Steebs müssen sich Gemeinden die Frage stellen, ob es nicht höchste Zeit sei, wöchentliche Allianzgebetstreffen abzuhalten. Schon bei der Gründungsversammlung der Allianz 1846 sei beschlossen worden, die Christen an allen Orten aufzurufen, sich jeden Montag zum gemeinsamen Gebet zu versammeln. Historiker seien sich einig, dass die wöchentlichen Montagsgebete in der DDR wesentlich zur friedlichen Revolution 1989 und zur Wiedervereinigung Deutschlands beigetragen hätten.

„Es wäre dumm, nicht zu beten“

Der Direktor des Allianzhauses im thüringischen Bad Blankenburg, Reinhard Holmer, unterstrich in Limbach-Oberfrohna bei Chemnitz die Kraft des Gebets: „Es wäre doch die größte Dummheit, sich nicht mit seinen Bitten und Wünschen an den Chef der Welt zu wenden, wenn er sich für uns Zeit nimmt“. Holmer sprach im Eröffnungsgottesdienst zum 125-jährigen Stadtjubiläum vor rund 400 Zuhörern. Er griff den Spruch im Wappen der Stadt auf „Suchet der Stadt Bestes“. Dies sei eine Steilvorlage für die Christen der Stadt, da dieser Satz mit der Ergänzung „... und betet für sie“ in der Bibel vorkomme (Jeremia 29,7). Dies bedeute, sich diakonisch zu engagieren, Verantwortung zu übernehmen, der Welt die christliche Botschaft zu bringen und vor allem zu beten.

Beten – damit es „in Hessen voran geht“

In Gießen rief der örtliche Allianzvorsitzende Gunter Mandler dazu auf, für die hessische Landtagswahl am 27. Januar zu beten. „Wählen wir die Einflussmöglichkeit, indem wir den Herrn mit den größten Machtmöglichkeiten, die es überhaupt gibt, einschalten. Wählen wir ganz bewusst einmal die Kraftwirkung des Gebets für diese Wahl, damit es im guten göttlichen Sinne in Hessen voran geht“, schrieb Mandler in einem Beitrag für die Tageszeitung „Giessener Anzeiger“.