27.03.2003

Der Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz bejaht die Chancen des demokratischen Rechtsstaates

Stellungnahme des Hauptvorstandes zur Frage des Fundamentalismus

Der Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz bejaht die Chancen des demokratischen Rechtsstaates

Stellungnahme des Hauptvorstandes zur Frage des Fundamentalismus

Der Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz hat sich in seiner Sitzung am 25. und 26. März in Bad Blankenburg in Thüringen mit dem Thema "Fundamentalismus" befasst. Am Ende der Tagung verabschiedete der Hauptvorstand folgende Erklärung:

"Das Evangelium von Jesus Christus schafft im Menschen Freude und Gewissheit des Glaubens an den lebendigen Gott. Die Verkündigung der biblischen Botschaft schließt von ihrem Wesen her jede Form des gesellschaftlichen Zwangs oder gar politischer Gewalt aus. Dies betonte der Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) bei seiner Sitzung mit dem Schwerpunktthema „Fundamentalismus“ am 25. und 26. März 2003 im thüringischen Bad Blankenburg. Die DEA lehnt daher jede Form des religiös begründeten politischen Fundamentalismus grundsätzlich ab. Sie bejaht vielmehr die Chancen der demokratischen Gesellschaft im Sinne der Religions- und Gewissensfreiheit. Sie nimmt die Herausforderung des Pluralismus an und tritt gleichzeitig der Relativierung der Wahrheitsfrage mit der Verkündigung des Wortes Gottes entgegen.

Vom religiös begründeten politischen Fundamentalismus ist nach Auffassung des Hauptvorstandes jedoch deutlich das Ringen um ein sachgemäßes Verständnis der Heiligen Schrift und deren evangeliumsgemäße Auslegung zu unterscheiden. Die DEA bekennt sich mit ihrer Glaubensbasis „zur göttlichen Inspiration der Heiligen Schrift, ihrer völligen Zuverlässigkeit und höchsten Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung“. Ehrfurcht vor und Liebe zur Bibel ist Voraussetzung evangelikaler Theologie. Deshalb gehören zur DEA selbstverständlich auch Christen und Einrichtungen, die die „Chicago Erklärung zur Irrtumslosigkeit der Heiligen Schrift“ (1978) als Grundlage ihres Bibelverständnisses vertreten. Die Evangelische Allianz warnt aber davor, die Inspirationslehre der „Chicago Erklärung“ zum entscheidenden Maßstab der Bibeltreue zu erheben. Der Hauptvorstand wendet sich gegen Versuche, Theologen, Werke und theologische Zusammenschlüsse, die auf der Glaubensbasis der DEA arbeiten, als nicht mehr bibeltreu zu verdächtigen und auszugrenzen."